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Parkt zu das Tor...


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Dienstag, 18. November 2014

Man muss halt wissen, wie's geht: Bauch einziehen, Körper lang machen, Einkaufskorb hoch über den Kopf... So schafft man es, sich durch den schmalen Spalt zu zwängen, den der Fahrer des dunklen Kombi zwischen seinem Auto und meinem Gartentürchen gelassen hat.


Zugeparkt.Wieder mal. Ich kann die Autofahrer ja verstehen, die in unserer kleinen Straße einen Parkplatz suchen: Ein Kindergarten, ein Mehrfamilienhaus mit mehr Bewohnern als Stellplätzen - da ist der Platz knapp. Aber warum immer vor meinem Gartentor?

Manchmal hänge ich den Falschparkern einen Zettel an die Windschutzscheibe: "Sie blockieren einen Eingang. Bitte parken Sie in Zukunft woanders." Geholfen hat's noch nicht.

Manchmal spreche ich die Autofahrer direkt an. Die Argumente, warum sie gerade hier parken müssen, sind bemerkenswert. Einer sagt, er habe einen Behindertenausweis und dürfe deshalb parken, wo er wolle. Einer meint, nachts würde ja wohl nicht so viel los sein an meiner Gartentür. Einer behauptet, im Dunkeln habe er nicht gesehen, dass da ein Gartentürchen sei. Nur eine sagt: "Entschuldigung!"

Ändern wird sich wohl nicht viel.

Und so muss ich weiterhin, wenn zwar ich selbst - langgemacht, Korb überm Kopf - durch den Spalt passe, nicht aber mein Fahrrad oder mein Einkaufs-Trolley, die Garageneinfahrt als Notausgang nutzen.

Und, wenn es dort eng wird, mein eigenes Auto wegfahren. Vor dem Gartentürchen meiner Nachbarn könnte noch ein Platz frei sein...