"Parkplatz-Drama" an der Naturbühne Trebgast
Autor: Jürgen Gärtner, Alexander Müller, Jochen Nützel
Trebgast, Freitag, 17. Mai 2019
Um die Sicherheit zu verbessern, hat die Naturbühne Trebgast einen neuen Parkplatz geschaffen. Dennoch gibt es Kritik. (Bericht mit Kommentar)
Naturbühnen-Vorsitzender Siegfried Küspert kann über die Kritik nur den Kopf schütteln. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen, alles ist genehmigt", sagt er mit Blick auf den neuen Parkplatz der Bühne. 100 weitere Stellplätze sind dort für die Besucher geschaffen worden. Damit soll wildes Parken entlang der Kreisstraße oder auf Feldern der Vergangenheit angehören, wenn der bisherige Parkplatz belegt ist.
Doch das neu angelegte Gelände ist dem Trebgaster Wilhelm Etterer ein Dorn im Auge. Er spricht in einer Veröffentlichung im Internet von "größenwahnsinnigen Ambitionen", von einem "Monsterparkplatz", von einem Bau ohne Baugenehmigung. Deshalb möchte er eine "Guerilla-Pflanzaktion" auf dem Gelände durchführen, um der "Natur wieder ein Stück zurückzugeben".
Ob das nötig ist? Sicher nicht, wie Siegfried Küspert erklärt: "Es wird alles noch angepflanzt." Aber erst nach Ende der Spielzeit. "Dann werden alle Stellflächen mit Humus überdeckt und begrünt. Das kann man aber erst machen, wenn keine Besucher mehr kommen. Sonst wird alles zusammengefahren." Nur die Fahrstreifen würden befestigt.
Der Naturbühnen-Vorsitzende weist darauf hin, dass das Vorgehen mit den Behörden abgestimmt worden ist. "Es gab einen Termin mit Vertretern von Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt, Gemeinde und Bürgermeister. Mir ist unverständlich, dass das jetzt angeprangert wird. Wir machen das, was uns die Ämter vorgegeben haben." Küspert verweist darauf, dass zugleich die Sicherheit für die Besucher der Laienbühne erhöht wird, weil sie nicht mehr an der Straße parken müssen.
Für Wilhelm Etterer ist das wohl nur ein schwacher Trost, obwohl er sich freut, eine Diskussion angestoßen zu haben. Er wisse, dass der Parkplatz nicht zu verhindern sei, "aber er sollte möglichst umweltfreundlich gestaltet werden". Seine Versuche, etwas über den Bund Naturschutz oder den Landesbund für Vogelschutz zu erreichen, seien erfolglos geblieben. So sei die Idee zu der "Guerilla-Pflanzaktion" entstanden. Auf dem Areal sollten Bäume gepflanzt und Gräser gesät werden. "Es wurde eine Schotterwüste angelegt, jegliches Grün ist eine Verbesserung", sagt er und zweifelt die Pläne an, dass nach der Spielsaison das Gelände bepflanzt werden soll.
Er hinterfragt zudem die Notwendigkeit des ganzen Projekts. "Bei normalen Aufführungen ist der alte Stellplatz in der Regel maximal zu 75 Prozent belegt. Nur bei Sonderveranstaltungen quillt er über. Aber muss man solche ,Monsterevents' machen?", fragt er sich und verweist darauf, dass für den Parkplatz gar keine Baugenehmigung vom Landratsamt vorliegt.
Dass er mit dieser Aussage Recht hat, das räumt Jurist Oliver Hempfling von der Landkreisbehörde auch ein, fügt aber gleich hinzu: "Das ist nicht unüblich, nachdem die Maßnahme mit den zuständigen Behörden, allen voran dem Wasserwirtschaftsamt, abgestimmt worden ist und sich der Bauherr auch an die Vorgaben hält. Wenn die Planunterlagen noch den Wünschen des Wasserwirtschaftsamts angepasst sind, dann wird die Zustimmung gegeben." Knackpunkt sei die ordentliche Beseitigung des Niederschlagswassers gewesen, was nun eine Abflussrinne gewährleiste.