Paradebeispiel für gelungenen Waldumbau
Autor: Sonny Adam
Losau, Freitag, 05. August 2016
Am Losauer Berg läuft seit drei Jahren die Waldinitiative Frankenwald. Initiatoren und Eigentümer sind sehr zufrieden.
Am oberen Ringweg am Losauer Berg steht seit kurzem eine Informationstafel. Sie klärt auf über den Wald, der hier im Besitz von rund 100 privaten Eigentümern ist.
Der Bereich hatte in den vergangenen Jahren sehr zu kämpfen. Die Fichte konnte den veränderten Bedingungen kaum noch standhalten. Sie reagierte auf Trockenstress, der Borkenkäfer hatten ein leichtes Spiel. Zudem hatte der Sturm Krill am Losauer Berg rund vierzig Hektar Wald vernichtet. "Auch Nassschnee hat größere Schäden verursacht. Denn Fichten aus dem Flachland sind außerordentlich schneebruchgefährdet", erklärt Projektleiter Marco Kunz den Waldbesitzern.
Akzente gesetzt
Mit der Initiative Frankenwald hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen Akzent gesetzt, um den Waldumbau voranzutreiben. Seit 2014 gibt es Waldpflegeschulungen, außerdem wurden drei Rückewege gebaut. "Wir haben mehr als zwanzig Hektar Steilhanglagen neu erschlossen", zieht Kunz Bilanz.
Doch auch in den Wäldern selbst hat sich viel getan. "Zahlreiche Besitzer haben junge Weißtannen in kleinen Gruppen unter die aufgelockerten Altkronenschirme ausgebracht", freut sich Kunz.
Revierleiter Frank Hömberg erklärt, dass die Jungtannen mit Wuchshilfen vor Rehwildverbiss geschützt werden müssen. Gut bewährt haben sich Gitter, die auch vor Unkraut schützen. Die Wuchshilfen werden mit zwei Akazienstangen fixiert und können vom Rehwild auch nicht nach oben geschoben werden. Auch für Buchen, Lärchen, Ahorn, Kirsche und Douglasien hat sich diese Maßnahme bewährt.
"Seit 2014 viel geschafft"
"Wir hätten zwar den Regen dieses Jahres schon im Vorjahr gebraucht, aber wir haben seit 2014 viel geschafft", zieht Revierleiter Frank Hömberg eine positive Bilanz. Auch außerhalb der Waldinitiative Frankenwald würden solche Wuchshilfen gefördert: mit 2,30 Euro bei Unkosten von 3,80 Euro pro Bäumchen. Zuschüsse gebe es auch für den Wegebau und die Bestandspflege, machte Hömberg den Waldbauern Mut, weiter den Umbau aktiv voranzutreiben.
Einige Flächen sind auch umzäunt worden. "Jetzt ist aber die Pflege das A und O", mahnte Hömberg, auch künftig im Wald etwas zu tun.
Insgesamt gibt es im Landkreis Kulmbach drei Gebiete, die mit der Waldinitiative Frankenwald zukunftsfähig gemacht werden sollen. Neben dem Losauer Berg sind das noch die Wälder im Schorgasttal und rund um Marienweiher. Dass diese Flächen als Modellgebiete ausgewiesen werden konnten, ist vor allem dem Engagement des kürzlich verstorbenen Forstdirektors Michael Schneider zu verdanken. "Mit der Waldinitiative wurde ein wichtiger Anstoß zum Aufbau zukunftsfähiger Mischbestände geschaffen. Die Teilnehmer schauen optimistisch in die Zukunft", zog Projektleiter Michael Kunz eine positive Bilanz.