Ostbayernring: Kreis fordert Erdverkabelung
Autor: Alexander Hartmann
Marktleugast, Freitag, 29. Januar 2016
Nach dem Markt Marktleugast hat auch der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Freitag gefordert, dass im Zuge des Ersatzneubaus der 380-kV-Leitung von Redwitz nach Schwandorf für den "Ostbayernring" bei Neuensorg keine Freileitungstrasse errichtet, sondern eine Erdverkabelung vorgenommen wird.
Der Landkreis stimmt dem Neubau neben der Bestandstrasse im Raumordnungsverfahren grundsätzlich zu, weist jedoch darauf hin, dass der größtmögliche Abstand zwischen Leitung und Wohnbebauung eingehalten werden soll. Die Firma Tennet wurde aufgefordert, bei Neuensorg und auch Traindorf aufgrund der geringen Abstände zur Wohnbebauung eine Erdverkabelung vorzunehmen. In ähnlich betroffenen Gebieten wie bei Schimmendorf sollte dies ebenfalls überprüft werden.
Pilotvorhaben
Zudem forderten die Kreisräte das bayerische Wirtschaftsministerium auf, alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten, damit die Teilstrecke bei Neuensorg als Pilotvorhaben für Erdkabel im Bundesbedarfsplan aufgenommen wird.
"Der Landkreis unterstützt damit die Resolution des Marktes Marktleugast", sagte Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler).
Ruppert: existenzbedrohend
Der Sprecher der Neuensorger Bürgerinitiative, Fritz Ruppert, hatte vorab erklärt, dass eine Freileitung das strukturschwache Oberland treffen würde. Für Landwirte, deren Betriebe nur 150 Meter neben den neuen, bis zu 70 Meter hohen Masten lägen, sei es existenzbedrohend. Für den Tourismus wären Freileitungen ein Rückschlag. Ruppert teilte mit, dass über 600 Unterschriften gesammelt wurden. Man werde weiter protestieren. "Wir müssen auf die hohe Politik Druck ausüben", erklärte er.Dass beim Ostbayernring bis dato keine Erdverkabelung vorgesehen ist, machte Mark Sprung von Tennet deutlich. Sein Unternehmen müsse, solange es keine neuen Vorgaben gibt, mit Freileitungen in das Planfeststellungsverfahren gehen. "Es ist jetzt die Frage, welche Marschrichtung Berlin vorgibt", sagte Sprung.