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Opern-Klassikern gab's bei den Wirsberger Schlossgarten-Festspielen ein Gourmet-Menü


Autor: Werner Reißaus

Wirsberg, Sonntag, 16. Juni 2019

Zum zehnten Mal fanden die Wirsberger Schlossgarten-Festspiele statt. Diesmal gab es bekannte Melodien aus Oper und Operette - und ein Gourmet-Menü.
"Der fliegende Holländer" mit den "Gebrüder Sing" und Martin Rassau und Bernard Ottinger auf der Bühne des Wirsberger Schlossgartens.Foto: Werner Reißaus


"Opern auf fränggisch" frei nach "Opern auf bayerisch" von Paul Schallweg in einer szenischen Bearbeitung von Martin Rassau sind einfach "schee". Zu dem Resümee kamen die Besucher der 10. Schlossgarten Festspiele im romantischen Schlossgarten der Familie Herrmann mit Martin Rassau von der Comödie Fürth, der zusammen mit Bernhard Ottinger, den "Gebrüder Sing" und Andreas Rüsing am Piano das kleine Jubiläum bei den beiden Vorstellungen am Freitag- und Samstagabend wieder zu einem besonderen Erlebnis werden ließ.

Eine Schnapsidee

Zwischen den Opernstücken wurde ein Drei-Gang-Gourmet-Menue im Restaurant Alexander Herrmann serviert.

Es war vor gut 12 Jahren eine Art "Schapsidee", die Martin Rassau mit dem Wirsberger Sternehotel umsetzte: "Ich kam damals her, sah den Schlossgarten und war gleich der Meinung, wir könnten da Opern spielen. Und dann haben wir es probiert."

Natürlich dankte Martin Rassau besonders den Schlossgartenbesitzern Werner und Melitta Herrmann. Mit einem kurzen Vor-Programm wurden die Schlossgarten-Festspiele in der benachbarten St. Johanniskirche durch die "Gebrüder Sing" eröffnet, und Andreas Rüsing ließ die Besucher hören, dass er auch an der mächtigen Orgel der Markgrafenkirche ein Meister seines Faches ist. Anschließend spazierte man gemeinsam über die Schorgastbrücke von 1711, die im Volksmund nur die "Werners Bruck" genannt wird, hinauf in den wunderschönen Schlossgarten, der mitten in dem Luftkurort zu einem kleinen Juwel geworden ist.

Bei einem Aperitif und Fingerfood wurde entspannt der Small-Talk auf den herrlich angelegten Terrassen gesucht, um sich gleichzeitig bei passender Opernmusik auf einen herrlichen Abend einzustimmen. Bei den Jubiläums-Festspielen konnten sich die Besucher auf "Rigoletto" und "Der Troubadour", beide von Guiseppe Verdi, freuen. Mit "Der fliegende Holländer" wurde natürlich auch die Nähe zur Richard-Wagner-Stadt ins Spiel gebracht. Martin Rassau: "Ein bisschen nach Bayreuth schielen wir ja alle, aber unsere Oper ist viel lustiger als im Original und auch viel kürzer." Mit "Die Fledermaus" von Johann Strauß war erstmals auch eine Operette dabei.

"Fledermaus" zum Finale

Es war wieder ein Parforce-Ritt durch die Opern- und Operettenwelt. Krum und bucklig lachten sich die Besucher beim "Rigoletto" - die verkrüppelte Hauptfigur konnte nur Martin Rassau übernehmen - und das Finale gipfelte mit der "Fledermaus" in einer walzerseligen Kurzfassung, die in einer fränkisch-fröhlichen Champagnerseeligkeit endete. All das wurde witzig, frech und fröhlich und immer im fränkischen Dialekt präsentiert. Oft wurde ein Bezug hergestellt zu bekannten Orten in der Fränkischen Schweiz wie Waischenfeld oder Pretzfeld. Die gereimten Texte aus der Feder von Paul Schallweg sind allein schon eine Fundgrube an Witzen, Anspielungen und Parodien, doch Martin Rassau hat die Texte auch noch "frankonisiert" und brachte sie mit seinem Ensemble in witziger, lebendiger Weise auf die von Fackelschein erleuchtete Bühne.

Die"Gebrüder Sing" mit Philipp Lehmann, Markus Lohmüller, Martin Nachtrab, Philipp Wilson und Marco Wein präsentierte sich als eine tolle Vokalgruppe, die einfach Spaß am Singen hat. Herrlich ihr Lied "Opern sänn schee!"

Das Programm für die 11. Schlossgarten Festspiele steht bereits. Es ist eine musikalische Kur-Komödie mit dem sinnigen Titel im Nürnberger Dialekt "Lou mer mei Rouh" und zwar am Freitag, den 12 Juni, und Samstag, den 13. Juni 2020.