Olympische Schwulitäten
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Dienstag, 10. Dezember 2013
Sotschi - klingt indianisch und gemahnt an eine Schwester Winnetous. Nscho-tschi war ja diejenige welche, deren Name übersetzt "Schöner Tag" heißt. Sotschi - der Name lässt sich gut niesen. Was die Stadt Olympias angeht, ist gerade unser Bundespräsident verschnupft (da helfen nicht mal Thomas-Bach-Blüten aus dem IOC-Reformhaus).
Von wegen edle Rothäute: nur kommunistenrote Unterdrücker allerorten. Deswegen hat der aktuelle Mieter im Schloss Bellevue "Niet" gesagt: Nein zum Beisein beim winterlichen Wettstreit in dem Land, wo Homosexuelle den freien Beischlaf nicht ausüben dürfen. Als BRD-Präsident kann man da leicht in Schwulitäten kommen, ließe man sich gemeinsam mit Homo-Phoben (nicht zu verwechseln mit Homo Faber!) auf einer Ehrentribüne blicken. Es geht hier ja bloß um Sport. Nichts Wichtiges wie Rohstoffe oder Rüstung. Da ist Gauckens bundespräsidiale Ent-Rüstung den Russen gegenüber merk(e)lich niederschwelliger angelegt.
Es ist aber auch schwer, moralisch den Spagat zu vollführen. Gotteidank sind wenigstens die in Katar nicht schwulenfeindlich! Das Land im Nahen Osten - also dem jenseits von Sachsen - gilt ja quasi als Miterfinder der Homosexualität.
Entwarnung kam jüngst vom höchsten Abgesahnten des Auswärtigen Amts, Franz Beckenbauer: Katar - Vorzeigemodell für Menschenrechte! Lupenreine Demokraten dort! Von wegen Sklaven mit Büßerkappe auf den Straßen: Keine gesehen, sagt der Kaiser. Einer wie er macht sich gern selbst ein Bild. Korruption? Jo mei, hat ihm halt keiner Geld angeboten. Hungerlöhne? Wird nicht überall a bisserl gehungert (außer in Kitzbühel)? Ein Franz lässt sich da nix vorgauckeln.