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Old Beertown Jazzband bittet zur "Moonlight Serenade"


Autor: Jochen Nützel

Thurnau, Mittwoch, 06. April 2016

Die Old Beertown Jazzband bittet am 5. Juni zur neunten Auflage der "Moonlight Serenade" in Thurnau.
Garanten für ein volles Schloss: Die Old Beertown Jazzband und die Semper House Band Dresden spielen wieder in Thurnau auf. Tickets für die "Moonlight Serenade" gibt es in der Kulmbacher Zentralapotheke, bei der Kulmbacher Brauerei sowie Schreibwaren Häußinger Thurnau. Foto: Günther Karittke


Sein Kosename lautet "Elvis von Hollfeld" - dabei kreist Peter Brendel, den die Musikwelt nur "Pit" nennt, gar nicht mit den Hüften (kann er auch schlecht als Schlagzeuger): Der Herr der Becken und Stöcke ist ein Experte hinter der Schlagbude und zieht unter anderem bei Wolfgang Diehm in "Timmis Band" die Rhythmusfurche. Doch nun hat sich ein neues Betätigungsfeld ergeben: Die Old Beertown Jazzband suchte einen neuen Drummer. "Pit ist ein Profi und der perfekte Mann für uns", schwärmt Bandleader Conny Fischer Andreassohn. Brendel kommt für Jochen Haueißen.


Trainingslager in Rust

Zugegeben: Ganz neu in der Formation ist der Hollfelder nicht. Bereits 2014, beim Auftritt der Beertowner in Kulmbachs Partnerstadt Rust, saß Pit Brendel am Jazzband-Schlagzeug. Und der Zufall will es in diesem Jahr, dass der Terminkalender jenen Rust-Gig wenige Tage vor der "Moonlight Serenade" vorsieht.
Conny Fischer bezeichnet das als "unser Warm-up und Trainingslager für Thurnau" am Sonntag, 5. Juni. Es ist die mittlerweile neunte Auflage der über die Regionalgrenzen hinaus angesagten Veranstaltung. Natürlich wieder mit an Bord: die "Musik-Zwillinge" aus Dresden von der Semper House Band.


Legendäre Moderation

Einige der Herren haben bereits die 80 erreicht oder gar überschritten. "Die Jungs gibt es seit 2015 ja offiziell gar nicht mehr", sagt Conny Fischer und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Aber für unseren gemeinsamen Auftritt finden sie sich gerne wieder zusammen." Ein absolutes Muss ist für den Fölschnitzer, dass Micha Winkler mit von der Partie ist. "Seine Moderation ist schon legendär." Zudem hoffen die Gastgeber auf die Teilnahme von Klarinettist Fritz Seidlitz, ein gefragter Solist in der Musical-Szene, und auf Pianistin Silke Krause. "Ein Traum von Profimusikerin", schwärmt Conny Fischer von ihr.
Zur aktuellen Formation der Old Beertown Jazzband gehören neben Schlagzeuger Pit Brendel und Bassist Conny Fischer Andreassohn ferner Harald Hensel (Gesang, Trompete), Sepp Roth (Klarinette), Wolfgang Schrepfer (Saxophon), Udo Koch (Gesang, Posaune) und Jürgen Punzet (Gesang, Gitarre).
Die Besetzung wandelte sich stark im Lauf der 31-jährigen Geschichte der Formation. Gegründet wurde sie 1984. Gleich zu Beginn hatte es einen unvergesslichen Höhepunkt gegeben: Die Musiker spielten auf der Plassenburg, live übertragen vom Bayerischen Rundfunk.
In der "Zunftstube" jazzten die Musiker regelmäßig, wurden dafür anfangs in Naturalien entlohnt, wie sich Conny Fischer erinnert. Insbesondere Haxen als "Gage" gab es häufiger. "Irgendwann konnten wir keine Haxen mehr sehen und sind auf Sauerbraten umgestiegen", sagt das einzige verbliebene Beertown-Gründungsmitglied.


Beginn einer Freundschaft

Den ersten gemeinsamen Gig mit den Herren aus Dresden gab es noch zu Zeiten, als die Mauer stand: Im Juli 1987 feierten die Kulmbacher und die Semper House Band Premiere: ein gemeinsames Konzert im alten Vereinshaus. "Die Leute im vollen Saal standen Kopf", erinnert sich der Fölschnitzer. Nicht nur musikalisch, auch menschlich harmonierten die Musiker hervorragend. Der Grundakkord für mittlerweile fast 30 Jahre währende Freundschaft.
Wie ernst es beide Seiten mit der Völkerverständigung in Noten meinten, zeigte sich ein Jahr später: Da rollte der "Dixie Express" vom Kulmbacher Bahnhof los - mit 500 Passagieren in Richtung Dresden. Ein einmaliger Sonderzug, organisiert von der Reichelbräu und dem Reisebüro Schaffranek, das einen Agenturvertrag mit der DDR hatte.
Zum Glück gibt es keine innerdeutsche Grenze mehr, die den regen Austausch der Bands behindern könnte. Und so freuen sich Conny Fischer und seine Mannen auf den 5. Juni. Die neunte "Moonlight Serenade" in Thurnau beginnt um 18.30 Uhr und findet, wie gehabt, bei schönem Wetter im Unteren Schlosshof statt. Ansonsten wird das Konzert ins Kutschenhaus verlegt. Da dort die Besucherzahl begrenzt ist, sollten sich Interessenten zügig um Karten bemühen.


Für einen guten Zweck

Die "Moonlight Serenade" ist eine Benefizveranstaltung und wird gemeinsam mit dem Lionsclub Kulmbach-Plassenburg durchgeführt. Der Erlös geht, wie in den Vorjahren, an soziale Einrichtungen. Bisher erspielte die Gruppe mehr als 20 000 Euro für solche Projekte. Fischers Dank gilt allen Sponsoren, insbesondere der Kulmbacher Brauerei und Peter Hofmann vom Lionsclub.