Und zwar, weil ich mich beim Frühstück während der täglichen Lektüre meiner Bayerischen Rundschau gewundert hatte, wer an unsere Terrassen-Scheibe klopft.

Mein Kind, das seinen Schlüssel vergessen und wieder einmal seinen Bus verpasst hat? - Der hilfreiche Geist, der sich ab und an unseres chronisch vernachlässigten Gartens annimmt? - Ein Einbrecher mit einer ganz neuen Masche? - Nein!

An der Unterseite unseres nach oben gezogenen Rollos klammerte sich ein Vogel, der mit seinem Schnabel energisch gegen das Glas hämmerte. Als ich aufstand, um mir den sehr aktiven Gast ein wenig genauer anzusehen, flog er davon. Kaum hatte ich am Tisch wieder Platz genommen, begann das Klopfen erneut - diesmal an der nahen Fensterscheibe.

So ging das einige Tage, ehe der Vogel wohl die Lust an seinen morgendlichen Besuchen verlor. Jetzt habe ich ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Und bin mir auf einmal gar nicht mehr so sicher: Habe ich jetzt eine Meise - oder nicht?