Nur die WGU gehört in Untersteinach zu den Freien Wählern
Autor: Alexander Müller
Untersteinach, Donnerstag, 23. Januar 2020
Gibt es in Untersteinach zwei Bürgermeister-Kandidaten aus den Reihen der Freien Wähler? Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist.
Untersteinach ist eine der Gemeinden im Landkreis, die in der ablaufenden Wahlperiode für eine Reihe von Schlagzeilen gesorgt hat. Für die Kommunalwahlen bewerben sich neben Amtsinhaber Volker Schmiechen (SPD) zwei Kandidaten auf dem Ticket der Freien Wähler - eine Aussage in der Dienstags-Ausgabe der Bayerischen Rundschau, die den Widerspruch von Helmut Bergmann, Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat der Wählergemeinschaft Untersteinach (WGU), und von Markus Weigel (Ex-Bürgermeisterkandidat und Gemeinderat der WGU) hervorgerufen hat.
Im Gespräch mit den Beteiligten haben wir eine Klärung herbeizuführen versucht, was angesichts der Struktur der Freien Wähler nicht ganz so einfach ist.
Ein Blick zurück: Im März 2016 hatte der ehemalige Bürgermeisterkandidat Markus Weigel seinen Austritt aus der WGU-Gemeinderatsfraktion verkündet, weil - so seine Begründung - die übrigen Mitglieder ihn als Vorsitzenden ablösen wollten. Weigel verband damals seinen Austritt aus der Fraktion mit deutlicher Kritik an Philipp Simon Goletz. Als Fraktionssprecher folgte ihm WGU-Ehrenvorsitzender Alfred Vießmann schon im März nach.
Ende März dann der Paukenschlag: Mit Wirkung zum 30. März 2016 vollzogen die damaligen Gemeinderäte der WGU Philipp Simon Goletz (seinerzeit zugleich Vorsitzender der WGU), Thomas Rosenberger und Alfred Vießmann (beide damals Vorstandsbeiräte der WGU) sowie Christian Lotter (seinerzeit Zweiter Vorsitzender der WGU), Renate Meißner und Ulrich Weigel (beide Vorstandsbeiräte) die Rücktritte von ihren Ämtern und den Austritt aus der Wählergemeinschaft. Keiner der Genannten äußerte sich zunächst zu den Gründen - allerdings gab es eine Vorgeschichte, die mit dem Öffentlichmachen der vermeintlichen Pool-Affäre durch Markus Weigel begann.
Anfang April 2016 nahmen die drei Gemeinderäte dann Stellung und traten als Fraktion der Untersteinacher Bürgergemeinschaft (UBG) auf. Nicht ohne "Häme und Schmähungen" aus dem Umfeld ihres Ex-Fraktionskollegen Markus Weigel zu kritisieren.
Ende April rückte dann Helmut Bergmann an die Spitze der WGU - sein Stellvertreter wird Markus Weigel. Ende November 2016 gründet sich die UBG als Verein - Vorsitzender wird Philipp Simon Goletz, sein Stellvertreter Christian Lotter.
Die Freien Wähler auf Kreisebene sehen nach wie vor die ältere Vereinigung WGU als ihren örtlichen Verband an. Der Verband nimmt daher auch die Abkürzung der Freien Wähler in der Bezeichnung auf und nennt sich FW-WGU.