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Notdach schützt bis zum Frühjahr


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Dienstag, 12. Januar 2016

Das Flachdach am Friedhofsgebäude ist undicht und muss saniert werden. Das genaue Ausmaß der Schäden wird in den nächsten Wochen ermittelt. Ein Provisorium sorgt bis dahin dafür, dass es nicht schlimmer wird.
Das Flachdach wurde mit einer Behelfskonstruktion überspannt, die verhindert, dass Regen und Schnee Gebälk und Mauerwerk weiter schädigen. Foto: Dagmar Besand


Das Gebäude am Kulmbacher Stadtfriedhof ist ein schöner historischer Bau mit aufwendig gestalteten Fassaden und viel Sandstein, erbaut im Jahr 1898. Kürzlich errichteten Zimmerleute auf der zur Friedhofsstraße weisenden Seite ein Notdach. Der Grund: Das an den Haupttrakt anschließende Flachdach ist nicht mehr dicht. "Wir haben im vergangenen Jahr massive Feuchteschäden festgestellt", so Ralf Baumann, Sachgebietsleiter für das Gebäudemanagement bei der Stadt Kulmbach.


Kunststoffschaum ist aufgeplatzt


Der schadhafte Bereich war einst als klassisches Flachdach konzipiert, mit Teerpappe geschützt. Ende der 80er-Jahre war es modern, auf solche Dächer eine dicke Schicht Kunststoff-Schaum aufzutragen, um die Dachfläche abzudichten. Das wurde auch beim Friedhofsgebäude so gemacht. Das Material hat sich nicht bewährt: Die Schicht ist unter den Einflüssen von Hitze, Nässe und Frost rissig geworden und an vielen Stellen aufgeplatzt. Dort konnte die Feuchtigkeit eindringen. "Wir haben im Dezember zunächst versucht, die schadhaften Stellen kostengünstig mit Flüssigkunststoff auszubessern, aber das reicht nicht", so Baumann.


Umfassende Sanierung nötig


Die Dachkonstruktion wurde bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, wie sich nach Entfernung eines Teils des Kunststoffbelags und der Öffnung der durchfeuchteten Stellen von unten gezeigt hat.

Deshalb steht im Frühjahr eine umfassende Dachsanierung an. Um zu verhindern, dass die Schäden in den Wintermonaten noch zunehmen, wurde kurz vor Weihnachten noch eine Zimmerei mit dem Bau eines Notdachs beauftragt. Dieses schützt jetzt nicht nur die Bausubstanz vor Nässe, sondern ermöglicht es auch, bei schlechtem Wetter an dem Problem zu arbeiten und die Kunststoffschicht zu entfernen. "Erst dann können wir das genaue Ausmaß der Schäden feststellen, eine Leistungsbeschreibung erstellen und die Arbeiten ausschreiben", sagt Ralf Baumann.

Das soll möglichst bis Februar geschehen, damit im Frühjahr das Dach erneuert werden kann.