"Nichtstun ist kein Ansatz, der etwas ändert"
Autor: Mirjam Stumpf
Kulmbach, Mittwoch, 09. Januar 2019
Um das Klima zu schützen, gilt es, weniger Müll zu produzieren. Auch Kulmbacher Supermärkte sind bestrebt, den eigenen Verpackungsmüll einzudämmen.
Für Michael Seidl ist Müllreduzierung nicht nur leeres Gerede, sondern ein Punkt, an dem Handeln möglich ist. Der Inhaber des Edeka-Markts Seidl ist ein aufgeschlossener Mensch. Man merkt, dass Nachhaltigkeit ihm persönlich am Herzen liegt.
Seit der Eröffnung der Filiale im Oktober 2013 versucht er deshalb engagiert, auch dort umweltschonendes Verhalten umzusetzen. Neu ist deswegen ein kleines Holzregal, das im Eingangsbereich des Marktes zwischen Kasse und Schiebetüren zu finden ist. "Aus Platzgründen steht es erst einmal dort, gleichzeitig soll es natürlich auch auffallen," sagt Seidl über das neue und besondere Produktregal.
Die biologischen Produkte der Firma Grünkunft sind in einer bioveganen Hülle verpackt, die vollständig kompostierbar ist und damit eine echte Alternative zu herkömmlichen Plastikverpackungen bietet. Auf diese Art sind die Verpackungen bislang einzigartig. Michael Seidl ist daher stolz, als erster Filialleiter in Franken die Produkte der jungen Firma in sein Sortiment aufgenommen zu haben.
Viele bisherige Alternativen zu Plastikverpackungen seien in Wirklichkeit gar keine, sagt der Inhaber. Zwar werde bei diesen Plastik vermieden, der Energieaufwand, der zur Produktion sogenannter Bio-Plastiktüten betrieben werden müsse, sei dabei allerdings immens hoch. "Damit ist der Sinn dahinter, nämlich nachhaltig zu produzieren, wieder hinfällig", so Seidl.
Auch laut dem Bundesamt für Umwelt und Naturschutz sind solche biologisch abbaubaren Kunststoffe nicht unbedingt nachhaltig. Die Hüllen der Firma Grünkunft hingegen sind aus Holzschnittabfällen gefertigt und können somit vollständig abgebaut werden.
Das Thema Nachhaltigkeit ist aber nicht nur im Edeka-Markt Seidl präsent. Auch bei Real bemühe man sich zunehmend um Umweltschutz. Seit Oktober letzten Jahres können Kunden bei Real in Kulmbach ihre eigenen Behältnisse zur Befüllung an der Frischetheke mitbringen. Das sei dort gern gesehen.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurden die Plastiktragetaschen aus dem Laden verbannt. "An verschiedenen Ebenen wird ständig darauf geschaut, Verbesserungen durchzuführen. Das fängt auch schon bei Mehrwegpaletten bei der Annahme an", sagt Michael Peter, Geschäftsleiter der Supermarktfiliale.