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Neues Leben für das Harsdorfer Bräuhaus


Autor: Werner Reißaus

Harsdorf, Mittwoch, 08. November 2017

Die Revitalisierung des ehemaligen Bräuhauses kann umgesetzt werden. Das Amt für Ländliche Entwicklung hat "grünes Licht" für das Projekt gegeben.
Jetzt kann es mit der Revitalisierung des ehemaligen Bräuhauses losgehen, denn die Baumeister- und Dacharbeiten wurden in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit einem Kostenvolumen von knapp 205 100 Euro vergeben.Werner Reißaus


Es war nicht ganz einfach, denn die Ausschreibung der Baumeister- und Dacharbeiten ergab Mehrkosten von rund 83 000 Euro. Wie Bürgermeister Günther Hübner (CSU) in der Sitzung am Dienstagabend zu verstehen gab, war eine Vergabe in der letzten Sitzung ohne eine Nachförderung nicht möglich, zumal sich die Gemeinde in der Haushaltskonsolidierung befindet: "Wir können jetzt die Vergaben, Gott sei Dank, durchführen! Die Mehrkosten betragen nach der neuen Aufstellung des Architekten insgesamt 61 000 Euro, und wir haben jetzt auch eine Ladestation für drei E-Bikes mit vorgesehen." Die Maßnahme wird im Zuge der Sonderförderung zur Beseitigung von Leerständen in Nordostbayern vom Amt für Ländliche Entwicklung mit 90 Prozent bezuschusst, auch die Mehrkosten.

Die Baumeisterarbeiten wurden an die Firma Lindner-Bau GmbH, Spitzeichen/Ködnitz, zum Angebotspreis von 121 960 Euro vergeben. Die Dacharbeiten wird die Zimmerei Lauterbach, Sandreuth/Harsdorf, vornehmen. Die Kosten für diese Arbeiten werden sich auf 83 131 Euro belaufen. Beide Aufträge sollen noch in diesem Jahr weitestgehend umgesetzt werden.

Zu Beginn der Sitzung stellte sich die neue Allianzmanagerin der ILE "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland", Annabelle Ohla, dem Gremium kurz vor und zeigte ihr Aufgabenspektrum auf. So sind derzeit mit dem Kernwegenetz und dem Niederschlags-Abfluss-Modell zwei Projekte bereits in Arbeit. Bürgermeister Günther Hübner verwies darauf, dass von der Gemeinde Harsdorf mehrere Wege zur Förderung angemeldet wurden. So die Gemeindeverbindungsstraße von Oberlaitsch nach Trebgast und nach Lanzendorf sowie weitere Wege im Bereich von Altenreuth und Lindenhof.

Die zweite Änderung des Bebauungsplanes "Haselbach III" geht erneut in ein qualifiziertes Verfahren. Hier liegt von zwei Grundstückseigentümern der Antrag vor, eine gemeindliche Grünfläche zur Errichtung von Garagen und Carports zu nutzen. Gegen die Stimme von Gemeinderat Thomas Böhner (FW) sprach sich das Gremium allerdings dafür aus, den Stauraum bei den Garagen nicht auf 3 m, sondern auf 5 m festzusetzen. Bürgermeister Günther Hübner: "5 m halte ich für sach- und zweckdienlich!"

Von Kämmerer Christopher Schröder wurde das Rechnungsergebnis für das Haushaltsjahr 2016 vorgelegt. So schließt die Jahresrechnung im Verwaltungshaushalt mit 1 768 221 Euro in Einnahmen und Ausgaben ab. Das Ergebnis im Vermögenshaushalt beläuft sich auf 1 2342 391 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 309 336 Euro. Kämmerer Schröder: "Das Ergebnis ist erfreulich, weil wir hier Mehreinnahmen von rund 221 000 Euro zu verzeichnen haben, davon sind 150 000 Euro auf die Stabilisierungshilfe zurückzuführen. Insgesamt schaut das Rechnungsergebnis gut aus, und die Gemeinde Harsdorf ist auf einem guten Weg." Erfreulich auch, dass der allgemeinen Rücklage tatsächlich 261 709 Euro zugeführt werden konnten. Hier waren im Haushalt nur 11 000 Euro eingeplant. Mit Blick auf die kostenrechnenden Einrichtungen merkte der Kämmerer an, dass bei den Wassergebühren mit einer Erhöhung der Gebühren ab 2019 gerechnet werden muss.

Die Verschuldung der Gemeinde Harsdorf ist zum Stichtag 31. Dezember 2016 um rund 130 000 Euro gesunken und beträgt somit 1 262 469 Euro oder rund 1297 Euro je Einwohner. Kämmerer Christopher Schröder kommt in seiner Stellungnahme zum Ergebnis: "Es wurde im Jahr 2016 zum vierten Mal eine Stabilisierungshilfe beantragt. Mit dem Erhalt Ende 2016 hat die Gemeinde Harsdorf seit 2013 somit insgesamt 760 000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen, die den gemeindlichen Haushalt sehr entlastet haben." Der Kämmerer warnte allerdings davor, sich auch weiterhin auf die Stabilisierungshilfen zu verlassen, auch wenn die Konsolidierung der Gemeindefinanzen gerade im Hinblick auf die Entschuldung Früchte trage.

Bürgermeister Günther Hübner gab noch ein Schreiben der Feuerwehr Harsdorf bekannt, die den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in absehbarer Zeit für notwendig hält. Der Antrag wurde in die Haushaltsberatungen für das kommende Jahr verwiesen. Gemeinderat Michael Hahn sprach den schlechten Zustand der Straße Oberlaitsch-Trebgast an und bat um Abhilfe.