Neues Konzept für den Friedhof
Autor: Dagmar Besand
Stadtsteinach, Dienstag, 11. Sept. 2018
Schöner, komfortabler und moderner soll der zentrale Ort des Totengedenkens in Stadtsteinach werden. Geplant ist auch ein halbanonymes Urnengräberfeld.
Der Friedhof wird ein neues Gesicht bekommen. Schöner, komfortabler und moderner soll der zentrale Ort des Totengedenkens werden. Wichtigstes Anliegen ist ein schön gestalteter Vorplatz mit schattigen Sitzgelegenheiten vor der Kapelle. Außerdem sollen die Wege besser begehbar und auch optisch aufgewertet werden. Nicht zuletzt möchte die Stadt den Veränderungen in der Bestattungskultur Rechnung tragen: mit einer halbanonymen Urnengrabwiese.
Platz dafür ist da: Rechts des Hauptweges Richtung Begräbnishalle gibt es eine Freifläche. Früher waren dort Gruften. Die Friedhofsverwaltung hat die Plätze nicht wieder vergeben, um Raum für Neues zu schaffen.
Knifflige Aufgaben
Bereits im Februar hatte der Stadtrat das Büro Droll & Lauenstein aus Coburg mit der Erarbeitung eines Entwurfs für die Umgestaltung beauftragt. Den Vorentwurf stellten Angelika Droll und Götz Lauenstein am Montagabend den Stadträten vor. Die Landschaftsarchitekten sehen sich vor allem beim Kapellen-Vorplatz mit kniffligen Aufgaben konfrontiert. Es steht wenig Platz zur Verfügung, der Bereich ist abschüssig, und zwei noch belegte Gräber blockieren einen großen Wurf.
Doch es gibt Lösungen. Die Planer möchten einen ebenen Vorplatz schaffen, auf dem die Besucher bei größeren Beerdigungen stehen und sitzen können, wenn der Platz im Gotteshaus nicht ausreicht. Zwei Stufen sollen den Höhenunterschied ausgleichen, ein barrierefreier Zugang möglich sein.
Den Platz wollen die Landschaftsarchitekten mit niedrigen Steinmauern und Sitzbänken einfassen.
Sollte die Stadt die derzeit noch hinderlichen Grabflächen in absehbarer Zeit zur Verfügung haben, könnte die Anlage großzügiger und symmetrisch geplant werden - mit zwei schattenspendenden mittelgroßen Bäumen und rund 30 Außensitzplätzen. Ist diese Variante nicht möglich, würde man auf der rechten Vorplatzseite beginnen und den Bereich später erweitern.
Für die halbanonyme Urnengrabfläche stellte Angelika Droll mehrere Gestaltungsideen vor. Ihr favorisierter Vorschlag ist eine Wiesenfläche mit eingelassenen Steinplatten ohne Namen, unter denen jeweils eine Urne im Erdreich platziert wird. Ergänzend dazu soll es einen schön gestalteten zentralen Gedenkplatz geben. Auf einer Stele können kleine Namensplatten angebracht werden. Auch Blumen und Grablichter können dort platziert werden. Eingefasst wird das Ensemble von einer grünen Hecke. Halbanonym ist die Lösung, weil man durch die Stele zwar weiß, wer dort begraben ist, aber nicht, wo genau sich die jeweilige Urne befindet.