Neues Gewerbegebiet für Himmelkron: Pro und Kontra
Autor: Dagmar Besand
Himmelkron, Mittwoch, 10. April 2019
Kontrovers und bisweilen emotional wurde am Mittwochabend in Himmelkron auf Einladung der Bayerischen Rundschau über das geplante Gewerbegebiet diskutiert.
Es ist aktuell das am intensivsten diskutierte Thema in Himmelkron: das geplante neue Gewerbegebiet nördlich der Bundesstraße 303. Umstritten ist es vor allem wegen seiner Größe von stolzen 24 Hektar. Das braucht die Gemeinde, um sich in Zukunft weiter gut entwickeln zu können, sagen die Befürworter, allen voran Bürgermeister Gerhard Schneider. Ein unnötiger und überdimensionierter Flächenverbrauch, kritisieren die Gegner aus den Reihen der Bürgerinitiative und des Bundes Naturschutz.
Die Bayerische Rundschau gab allen Beteiligten bei einer Podiumsdiskussion am Mittwochabend im Gasthaus Opel ein Forum, um ihre Meinungen auszutauschen und auch ihren Ängsten und Sorgen Ausdruck zu geben. Zahlreiche Zuhörer nutzten die Gelegenheit: Sie erhofften sich - und bekamen - Antworten auf Fragen, die in der Bürgersammlung und bei Informationstreffen offengeblieben waren.
Wie sehr leiden Mensch und Natur?
Es wurde sehr kontrovers und auch emotional diskutiert: Braucht Himmelkron noch mehr Gewerbe? Und wenn ja: welcher Art? Oder überwiegen doch die Nachteile? Wie sehr leidet die Natur? Wie stark wird die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigt? Wie dringend braucht die Gemeinde die Steuereinnahmen? Die Meinungen gingen hier weit auseinander!
Ob das Gewerbegebiet tatsächlich kommt, entscheiden die Bürger - bei einem Bürgerentscheid über ein Rats- und ein Bürgerbegehren am 26. Mai, dem Tag der Europawahl.
Was genau ist geplant in Himmelkron? Welche Art Unternehmen soll sich in Gewerbegebiet ansiedeln? "Wir wollen einen möglichst breiten Mix zwischen produzierendem Gewerbe, Handel und Logistik. Mit dieser Strategie sind wir in den vergangenen Jahren sehr gut gefahren", sagt Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU). Es sei allerdings nicht so, dass schon heute eine Reihe von Firmen auf der Matte stehe, die Jahre warteten, bis die Voraussetzungen geschaffen sind. Es läuft umgekehrt: Erst das Gebiet erschließen, wettbewerbsfähige Preise schaffen, dann Flächen anbieten. Deshalb gehe man den Weg über einen Erschließungsträger, der in diesen Bereichen besser vernetzt sei als die Gemeinde.
Ein grünes Gewerbegebiet?
Es gebe keine Garantien, und deshalb wolle er nicht spekulieren, wieviel mehr an Arbeitsplätzen und Steuern das Gewerbegebiet bringt. "Aber ich hoffe und gehe davon aus, dass sich das für die Gemeinde auszahlt." Erklärtes Ziel sei: das Gewerbegebiet so grün wie möglich gestalten!
Und wenn das Gewerbegebiet nicht käme? Welche Folgen hätte das? "Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber es würde das eine oder andere in Himmelkron nicht mehr so leicht finanzierbar sein wie bisher", sagt Gerhard Schneider: "Wir stehen vor vielen Aufgaben: Kindertagesstätte, Wasserversorgung, Abwasser, Feuerwehr und vieles mehr. Die Gemeinde muss sich nach der Decke strecken."