In zwei Wochen berät der Stadtrat über den Haushalt - und darin sollen auch Gelder für einen Neubau des Sprungturms im Freibad vorgesehen werden.
Als der Sprungturm im Kulmbacher Freibad am Vormittag des 20. März 2016 gesprengt wurde, fragten sich viele Bürger: Bleibt das Bad langfristig seiner größte Attraktion beraubt - oder gibt es einen Neubau? Nun stehen die Chancen dafür offenbar gut. Wie Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) auf BR-Nachfrage erklärte, liebäugelt die Stadt damit, für Ersatz sorgen zu wollen - wenn auch vermutlich eine Nummer kleiner.
"Es gab entsprechende Vorberatungen im Werkausschuss mit einem Vorschlag für die Stadtratssitzung", bestätigte Schramm. Er wolle dem Beschluss des Gremiums jedoch nicht vorgreifen. "Wir haben versucht aufzunehmen, was gewünscht ist. Unser Bad ist gut in Schuss - aber ein Turm wäre zweifellos eine tolle Attraktivierung. Es ist noch vieles im Fluss. Fest steht: Es gab viele Nachfragen, ob es wieder einen Turm geben wird, vor allem von jungen Leuten. Wir wissen aus Umfragen, dass diese Zielgruppe den Sprungturm sehr gern genutzt hat und ihn vermisst."
Schramm ließ durchblicken, dass Ende der Badesaison 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte, die Fertigstellung ließe sich demnach zu Beginn der Saison 2019 bewerkstelligen. Einschränkung: Es werde wohl keine Zehn-Meter-Turm mehr werden, sondern eine kleinere Variante.
SPD begrüßt Vorschlag
Bei der Kulmbacher SPD wird die Ankündigung begrüßt. Fraktionsvorsitzender Ingo Lehmann (SPD) sagte gegenüber der BR: "Wir waren immer dafür, dass es eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau geben soll. Es war offenkundig, dass der fehlende Turm den einen oder anderen Badbesucher dazu bewogen hat, in andere Einrichtungen wie etwa nach Mainleus abzuwandern, wo er diese Attraktion vorfindet."
Lehmann betonte, dass er und sein Kollege Helmuth Breitenfelder damals gegen den Abriss des alten Turms waren. "Wir sahen ihn immer auch als eine Art Wahrzeichen der Stadt und hatten gefordert, dass erst wirklich alle Möglichkeiten einer Ertüchtigung ausgeschöpft werden, bevor der Abriss als ultima ratio ansteht. Das ist nach unserem Dafürhalten nicht geschehen."
Gute Nachrichten also für die Schwimmer - aber nicht nur für sie, sondern auch für Wintersportfans, denn: Die Kulmbacher Eisbahn soll umfassend saniert werden. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Probleme mit dem Untergrund gegeben. Aufgrund des teilweise maroden Betons und der betagten Leitungsbahnen im Untergrund fror die Eisfläche an manchen Stellen nicht richtig durch - ein Ärgernis nicht zuletzt für die Eishockeyspieler: Sie hatten bei ihrem Turnier sogar eine separate Behelfsbande einziehen müssen, um überhaupt die Spiele austragen zu können.
Eine Million Invesitionssumme
Laut Schramm soll für die Erneuerung der Bahn eine Million Euro im Haushalt vorgesehen werden. "Wir wollen das in entsprechend guter Qualität ausführen. Das Freizeitangebot wird sehr gut angenommen, auch von Hobbyläufern. Deswegen ist ein entsprechender Vorschlag an den Stadtrat ergangen."