Neuer Schwung für Kupferberger Blütenfasching
Autor: Matthias Beetz
Kupferberg, Donnerstag, 31. Januar 2013
Die Zwischenfälle beim Blütenfasching im Jahr 2010 hängen dem FC Kupferberg noch immer etwas nach. Heuer soll bei der Mega-Party Schluss sein mit der "Unsicherheit in den Köpfen".
Dass der Landkreis Kulmbach gleich mehrere Faschingshochburgen hat, ist seit langem bekannt. Stadtsteinach ist eine. Neuenmarkt ist eine. Und Kupferberg auch, obwohl es dort keine Prunksitzung und keinen Gaudi-Wurm gibt. Der legendäre Blütenfasching ist es, der das Städtchen zum Mekka der närrischen Partygänger aus der ganzen Region macht.
Und das seit vielen Jahrzehnten, wie Wilhelm Michel betont. Mit 16 war der inzwischen 58-Jährige erstmals auf der Veranstaltung, die als FC-Fasching unmittelbar nach dem Krieg zu einem ungeahnten Höhenflug startete. Er selbst war es, der später als Vorsitzender mit einem findigen FC-Team und ständig neuen Attraktionen den Blütenfasching zum Publikumsmagneten für vor allem jüngere Partygänger machte.
Warten war kein Problem
Dass mancher Besucher sich aufgrund des enormen Ansturms lange gedulden musste, bis er überhaupt in die Kupferberger Stadthalle kam, war ebenso legendär. Störte aber niemand.
Am 14. Februar 2010 freilich bekam die grenzenlose Gaudi einen Dämpfer: Mehrere Schlägereien unter Gästen und ein ungebetener Besucher, der im Windfang vor der Halle Reizgas versprühte, riefen die Polizei auf den Plan.
Dass der FC als Veranstalter daraus Konsequenzen ziehen musste, den Einsatz von Security-Kräften verstärkte und die Besucherzahl in der Halle auf 800 Personen limitierte, stand für die Verantwortlichen nicht nur Disposition. "Die Sicherheit geht vor", sagt Michel auch heute noch, wenngleich er die Zwischenfälle von damals nicht zu hoch hängen möchte.
Unsicherheit in den Köpfen
Aber genau das tun offenbar manche Party-Gänger, wie er auf Nachfrage bestätigt. "Wir haben eine gewisse Unsicherheit in den Köpfen der Besucher festgestellt", sagen der Ex-FC-Vorsitzende und seine Nachfolgerin Ursula Weidemann übereinstimmend. Das bekannte "Publikum-wechsel-Dich-Spiel", das gerade in den Stunden nach Mitternacht üblich war, habe etwas nachgelassen.
Kuriosum am Rande: Wenn 800 Blütenfasching-Fans via Facebook ihre Teilnahme an der Gaudi "posten", ehrt das Veranstalter und Verein natürlich. "Aber die Erfahrung zeigt, dass nicht alle, die eine Zusage gegeben haben, an dem Abend auch da sind. Und schon gar nicht zur gleichen Zeit", weiß Ursula Weidemann. Ungewollte Facebook-Nebenwirkung: Derartige Superlative halten manchen vom Besuch der Kupferberger Stadthalle ab, weil die zulässige Personenzahl in der Halle eben begrenzt ist.
50 Helfer bei der Vorbereitung
Damit der Blütenfasching am 9. Februar "als Traditionsfasching wieder zu dem Event wird, das er bisher als größter Vereinsfasching am letzten Faschingswochenende in der Region war", haben Ursula Weidemann, ihr Stellvertreter Stefan Kollerer und das gesamte Organisationsteam nichts dem Zufall überlassen. Unter dem Motto "Flower Power" macht zunächst die Band "Die 3" kräftig Stimmung in der Halle, ehe DJ Peter Schwarz loslegt. Die Kupferberger Prinzengarde ist dabei, und eine Maskenprämierung wird es auch geben. Den Job des Moderators macht Wilhelm Michel.
Die rund 50 Helfer aus den Reihen des FC planen die Veranstaltung schon seit Monaten. Dass sie auch diesmal auf die Sicherheit ein besonderes Auge haben werden, ist klar. Allerdings dürfe das keinen Einfluss auf die Stimmung beim Blütenfasching haben. "Das Publikum kann sich bei uns wohl fühlen und soll sich amüsieren", erklärt Wilhelm Michel und freut sich auf eine Veranstaltung, "auf die alle FC-ler stolz" sind.