Neuenmarkt: Kleine Runde verabschiedet großes Werk
Autor: Werner Reißaus
Neuenmarkt, Mittwoch, 12. Juni 2019
In einer Mini-Besetzung hat der Neuenmarkter Gemeinderat einen 7,3-Millionen-Euro-Haushalt auf den Weg gebracht.
Ein Gesamtvolumen von 7,287 Millionen Euro hat der Haushalt 2019, den der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig verabschiedet hat. Dabei kam das Gremium in einer Mini-Besetzung von gerade einmal elf Mitgliedern zusammen. Neben Bürgermeister Siegfried Decker weilten auch fünf Gemeinderäte im Urlaub oder waren beruflich verhindert.
Schulden steigen deutlich an
Zweiter Bürgermeister Alexander Wunderlich (CSU/WG) hatte aber das Heft fest in der Hand. In einer knappen halben Stunde war das Zahlenwerk einschließlich der Statements der Fraktionssprecher unter Dach und Fach. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 4,286 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von drei Millionen Euro.
Zum Ende des Haushaltsjahrs 2019 wird sich die Kommune seit langem wieder im "roten Bereich" befinden, der Schuldenstand wächst auf 850 000 Euro.
Pro-Kopf-Verschuldung immer noch unter dem Durchschnitt
Alexander Wunderlich stellte fest, dass sich das Haushaltsvolumen gegenüber dem Vorjahr um knapp 600 000 Euro erhöht hat. Nach einer Kreditaufnahme von 900 000 Euro werde die Gemeinde zum Jahresende zwar eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 300 Euro aufweisen, damit liege man aber weit unter dem Durchschnitt aller kommunalen Körperschaften (1326 Euro) sowie der kreisangehörigen Gemeinden (618).
Dabei erwähnte der Sitzungsleiter auch, dass die 2018 vorgesehene Kreditaufnahme von 1,3 Millionen Euro nicht zum Tragen kam. Dann ging er auf die wichtigsten Eckdaten ein. So bildet die Kreisumlage mit 1,116 Millionen Euro den größten Ausgabeposten und bindet damit 27,07 Prozent des Verwaltungshaushalts.
Auch die Vereine werden bedacht
Froh zeigte sich Wunderlich vor allem darüber, dass für die Asylbewerber, die im Gemeindebereich wohnhaft sind, ein Betrag von 2500 Euro eingestellt und die Zuwendung an die örtlichen Vereine und Verbände bei 10 300 Euro belassen werden konnte. Und erfreulich ist auch, dass die Realsteuerhebesätze auf dem bisherigen Niveau gehalten werden konnten.
Die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt liegt laut Zweitem Bürgermeister bei 467 545 Euro. Damit werde die vorgeschriebene Mindestzuführung von 50 000 Euro deutlich übertroffen.