Neue Führung bei Untersteinacher Traditionsfirma Schmied
Autor: Sonny Adam
Untersteinach, Donnerstag, 16. Oktober 2014
Das Untersteinacher Traditionsunternehmen Schmied ist in neuen Händen: Die neuen Gesellschafter sind Horst Krass, Herbert Igler sowie Christian Schmied, der Enkel des Firmengründers.
Im Alter von 87 Jahren hat sich Roland Schmied, der Begründer und Geschäftsführer des Untersteinacher Traditionsunternehmens Schmied, zur Ruhe gesetzt. Auch sein langjähriger Wegbegleiter und Mitgesellschafter Herbert Michel trat den Ruhestand an. Jetzt führen Horst Krass, Herbert Igler und Christian Schmied, der Enkel des Firmengründers, das Unternehmen in die Zukunft - unter dem neuen Namen IK Schmied. Dabei stehen die Initialen IK für Igler und Krass.
"Eine Selbstverständlichkeit"
Horst Krass kennt den Untersteinacher Betrieb schon seit den Anfängen. "Ich bin seit 42 Jahren in der Firma, habe hier gelernt. Dann habe ich das Materiallager, das Warenlager, die Endkontrolle mit aufgebaut. Ich war in der Kundenbetreuung und in der technischen Projektentwicklung. Und seit 1995 bin ich technischer Leiter gewesen", erzählt Horst Krass aus seinem Werdegang. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, als Geschäftsführer und Gesellschafter einzuspringen.
An seiner Seite neu in der Firma ist Herbert Igler (57) aus Marktrodach. Igler ist durch und durch Kaufmann, hat seine Ausbildung bei einem Steuerberater gemacht, war dann in mehreren Firmen. "Ich kannte das Unternehmen durch Geschäftsbeziehungen", so Igler. Jetzt fungiert er als Geschäftsführer und Gesellschafter.
Und der dritte Gesellschafter im Bunde ist der Enkel des Firmengründers - Christian Schmied. Der 27-Jährige kümmert sich um Produktion, Fertigung und Steuerung. "Sie werden das Unternehmen in meinem Sinne weiterführen und auch eigene, neue Ideen mit einbringen", hat sich Roland Schmied zum Abschied gewünscht.
Kunden aus aller Welt
"Wichtig ist, dass das Technische und das Kaufmännische Hand in Hand gehen", gibt Igler die Parole für die Zukunft aus. Das Untersteinacher Unternehmen, das weltweit Präzisionsteile an namhafte Kunden wie Bosch, Siemens, an Werkzeugbau-Unternehmen und an die Automobilindustrie liefert, beschäftigt aktuell 36 Mitarbeiter. "Wir würden gerne noch ein oder zwei Azubis für Feinwerkmechanik einstellen. Das wichtigste ist die Freude an der Technik", sagt Horst Krass und hofft auf Bewerbungen.
Stabilisierung angesagt
Aktuell setzen die beiden Neuen an der Unternehmensspitze erst einmal das Augenmerk auf Stabilisierung.
"Wir wollen die Arbeitsplätze am Standort erhalten, wir wollen neue Kunden gewinnen und alte Kunden wieder aktivieren", erklärt Igler das Zukunftskonzept der Firma. "Wir werden natürlich auch investieren. In den nächsten drei Jahren sind Investitionen in Höhe von 500 000 Euro geplant."
"Was uns von Wettbewerbern unterscheidet ist, dass wir Präzisionsteile herstellen. Wir setzen nicht auf Fünf-Cent-Produkte, sondern auf kleine Losgrößen von bis zu hundert Stück", sagt Igler. So fertigt die Firma Wergzeugteile, Maschinenteile, aber auch hochmoderne Einspitzdüsen für Dieselmotoren. Das Unternehmen ist branchenunabhängig und international, sogar China, Brasilien und nahezu alle europäischen Länder werden beliefert.
Wachstum angestrebt
Natürlich fertigt Schmied auch Teile für den russischen Markt, doch vom Embargo ist das Unternehmen noch in keiner Weise betroffen - und die neuen Geschäftsführer sehen auch keinerlei Gefahr. "Wir wollen den Standort bewahren und ein vernünftiges Wachstum anstreben", sagt die neue Geschäftsführung.