Neue Durchsuchungen beim Bunker-Mann
Autor: Katrin Geyer
Himmelkron, Freitag, 04. Sept. 2015
Es bleibt spannend in der Geschichte um den Bunkermann. Auf dem Anwesen des Mannes in einem Ortsteil der Gemeinde Himmelkron (Landkreis Kulmbach) ist derzeit wieder die Polizei unterwegs. Gesucht wird offensichtlich nach Geld und Drogen.
Der als Bunker-Mann bekannt gewordene 36-Jährige war vor kurzem vom Landgericht Bayreuth zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Vorgeworfen hatte man ihm Untreue in 23 Fällen zum Schaden seines damaligen Arbeitgebers, ferner falsche eidesstattliche Versicherung sowie Verstöße gegen das Waffen-, Sprengstoff- und Betäubungsmittelgesetz.
Als "Bunker-Mann" war der 36-Jährige bezeichnet worden, weil die Polizei bei ihren Ermittlungen im Vorfeld des Prozesses auf dem Grundstück des Mannes einen Bunker gefunden hatte, in dem unter anderem Sprengstoff und Betäubungsmittel gelagert worden waren.
Nach dem Prozess hatte die Lebensgefährtin den Mann schwer belastet. In einem Interview auf einem Online-Portal hatte sie davon gesprochen, dass sie geschlagen worden sei und Angst um das gemeinsame Kind gehabt habe. Zudem hatte sie berichtet, dass auf dem Grundstück in der Gemeinde Himmelkron immer noch Rauschgift lagere sowie eine größere Menge Bargeld, die ihr Lebensgefährte wohl so gut versteckt habe, dass sie bei den ersten Untersuchungen durch die Polizei nicht gefunden worden sei.
Schwerwiegend ist vor allem die Aussage der Frau, dass der Bunker-Mann versucht haben soll, seinen ehemaligen Chef mit einer Rohrbombe zu töten - ein Vorhaben, das letztlich nur an einem technischen Defekt gescheitert sein soll.
Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen diese Vorwürfe offensichtlich sehr ernst. Schon am vergangenen Wochenende hatte es eine neuerliche Durchsuchung gegeben. Auch die Lebensgefährtin war befragt worden. Heute nun fuhr erneut die Polizei vor dem am Ortsrand gelegenen Grundstück vor. Wie Stefanie Püttner, die Sprecherin der Polizei in Bayreuth, bestätigte, seien Kollegen von Polizei und Staatsanwaltschaft vor Ort um eine neue Durchsuchung durchzuführen. Aufgrund der Vorwürfe der jungen Frau laufe ein neues Ermittlungsverfahren und man suche nach möglichen Beweisen.
Ermittelt werde wegen versuchtem Mordes. Auf dem Grundstück werde nach Drogen und Geld gesucht, das vermutlich aus dem Untreue-Verfahren stamme. Bei der Suche sei auch "schweres Gerät" im Einsatz. Details könne man derzeit noch nicht bekannt geben. Die Durchsuchung werde vermutlich noch den ganzen Tag andauern.