Neudrossenfeld: Die Bräuwerck-Anwohner klagen
Autor: Alexander Hartmann
Neudrossenfeld, Mittwoch, 13. Februar 2019
Parkchaos, Lärm: Die Anlieger des Neudrossenfelder Brauereigasthofes Bräuwerck sprechen von unerträglichen Zuständen.
Helmut Pöhner holt ein Fotoalbum aus dem Schrank. Er zeigt seinen Nachbarn Aufnahmen, die er vor seiner Haustür gemacht hat. Bilder, auf denen das Neudrossenfelder Bräuwerck zu sehen ist. Bilder, die im Umfeld des Wirtshauses viele Autos zeigen, die nicht nur auf den eigens markierten Stellflächen stehen. Viele Wagen sind falsch geparkt, etliche in entgegengesetzter Fahrtrichtung abgestellt. "So ein Chaos herrscht hier oft", sagt Pöhner. "Rund um den Marktplatz ist dann kaum ein Durchkommen", pflichtet ihm Klaus Sachs bei, der anführt: "Ich verstehe nicht, dass nicht mal die Rettungswege freigehalten werden."
Dass der neue Parkplatz mit 35 Stellflächen, den die Gemeinde in der Ortsmitte errichtet, eine Entlastung bringen wird, glauben die Anlieger nicht. "Die meisten Leute werden weiter bis zur Eingangstür fahren", erklärt Helmut Pöhner.
Der Einfluss ist begrenzt
Eine Entlastung erhoffen sich indes der neue Bräuwerck-Vorstand Dieter Bauernfeind und Bürgermeister Harald Hübner (CSU), der Aufsichtsratsvorsitzender der Aktiengesellschaft ist. Der Parkplatz sei für alle da, auch für die Besucher des Schlosses und der Kirche. Er werde sicher auch zu einer gewissen Entspannung der Parksituation rund um das Wirtshaus beitragen, so der Bürgermeister.
Wie Hübner macht Dieter Bauernfeind deutlich, dass das Personal die Gäste immer wieder darauf hinweist, dass Autos schon jetzt an der Schule oder am Rathaus abgestellt werden sollen. Einfluss darauf, wer wo parkt, habe man letztlich aber nicht.
Die Anwohner wünschen sich deshalb, dass die Parksituation an der Brauereigaststätte überwacht wird. Dafür müsse die Gemeinde beziehungsweise das Bräuwerck sorgen, so Helmut Pöhner. Dass hier nicht die Kommune, sondern die Polizei zuständig ist, stellt Harald Hübner fest. Die Nachbarn müssten in der Inspektion anrufen, wenn Falschparker stören.
Bis weit nach Mitternacht
Dabei ist den Anwohnern nicht nur die Parksituation ein Dorn im Auge. Es sei auch die Lärmbelästigung, die ein Leben rund um das Bräuwerck unerträglich mache, betonen Helmut Pöhner, Klaus Sachs und Thorsten Müller, ein weiterer Nachbar. Die Veranstaltungen im Saal würden ihnen schlaflose Nächte bereiten. Dass jetzt absperrbare Fenster vorhanden seien, habe für keine große Verbesserung gesorgt: "Ist ein Verstärker eingeschaltet, ist es auch jetzt noch sehr laut. Wenn die Musik bis weit nach Mitternacht läuft, ist an eine Nachtruhe nicht zu denken", sagt Helmut Pöhner, der wie seine Nachbarn Schallschutzfenster fordert.
Schallschutzfenster?
Ob diese eine Option sind? "Bautechnische Veränderungen können wir nicht vornehmen. Das wäre Sache der Gemeinde", sagt Vorstand Dieter Bauernfeind, der feststellt: "Man müsste mal die Kosten ermitteln."