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Neu in Kulmbach: Pfarrer bringt Verstärkung mit


Autor: Sonny Adam

Siedlung, Sonntag, 05. März 2017

Jürgen Singer (54) zieht mit Frau und vier Kindern ins Pfarrhaus ein.
Dekan Thomas Kretschmar (links) hieß alle sechs Singers herzlich willkommen: Jürgen Singer (Zweiter von rechts) ist der neue Pfarrer der Kreuzkirche. Seine Frau, ebenfalls Theologin, wird weiterhin nach Ansbach pendeln. Außerdem bringt die Familie vier Kinder mit.  Foto: Sonny Adam


Viele Mitglieder der Kreuzkirchengemeinde haben in den letzten Monaten darum gekämpft, dass das Schiff, das sich Gemeinde nennt, nicht untergeht. Doch jetzt ist die Zeit der Vakanz vorbei, freute sich Dekan Thomas Kretschmar und installierte in einem offiziellen Gottesdienst Sonntagnachmittag den neuen Pfarrer Jürgen Singer.

Der 54-Jährige kommt aus Neuendettelsau, wo er 14 Jahre Pfarrer in der St.Nikolai-Gemeinde war, und tritt die Nachfolge von Pfarrer Martin Wolff an. Der neuer Pfarrer ist mit einer Theologin verheiratet und hat vier Kinder. Die beiden jüngsten Töchter werden künftig das Caspar-Vischer-Gymnasium besuchen, die ältere Tochter und der Sohn studieren bereits.


Ein Fest der Freude

"Wir haben heute rote Stolen umgelegt, als Zeichen, dass dieser Gottesdienst ein Fest der Freude sein soll", sagte der Dekan. "Der neue Pfarrer ist liturgisch begabt. Er wird in Kulmbach einen neuen Anfang wagen", betonte Kretschmar und wünschte dem Neuen einen guten Start. Der Sprung von Neuendettelsau, "einem zentralen Ort in der Landeskirche", nach Kulmbach, "einem weniger zentralen Ort", werde sicherlich nicht immer einfach sein, prophezeite der Dekan und meinte: "Wir haben hier nicht so viele Ruhestandspfarrer. Aber wir leben in einer Genussregion und haben gutes Bier."

Der Festgottesdienst wurde von Kantor Rainer Grampp an der Orgel und vom Chor unter der Leitung von Dorothea Stüber musikalisch ausgestaltet. Daran nahmen viele Ehrengäste teil, darunter Landessynodalin und stellvertretende Landrätin Christina Flauder, zahlreiche Stadträte, Vertreter von Vereinen und Verbänden und Weggefährten aus Neuendettelsau und Ansbach. Für die katholische Gemeinde begrüßte Dekan Hans Roppelt einen Freund der Ökumene.


Vom Teufelssteg im Höllental

In seiner ersten Predigt ging Singer auf die Versuchungen des Teufels ein. "Ja, heute rechnet keiner mehr mit der Existenz des Teufels", sagte er. Doch Singer, der als Kind oft im Höllental war und den Teufelssteg über die Selbitz kennengelernt hatte, betonte, dass es auch heute noch Versuchungen des Satans gebe. Damit meinte er natürlich nicht den Teufel mit Hörnern. "Der Teufel setzt immer an der schwächsten Stelle der Menschen an - das hat er auch bei Jesus so gemacht", sagte er. Und manchmal tarne sich der Satan auch als besonders fromm und gläubig. Doch Jesus habe keinen Handel mit dem Satan geschlossen. Und daran, so Singer, könnten sich die Gläubigen orientieren.