Namen sind Schall und Rauch
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Mittwoch, 12. November 2014
Werdende Eltern stehen vor schwer wiegenden Entscheidungen. Hat man sich erstmal dazu durchgerungen, dem Lendenspross einen Namen zu geben, stellt sich unweigerlich die Frage: welchen? Namen sind schließlich erst in zweiter Linie Rauch, in erster aber Schall und sollten daher vor allem eines: klingen.
Mit der Phonetik wird leider häufig Schindluder getrieben, und in Tat einheit mit durch Heirat erworbene Doppelnachnamen sind wahrhaft kriminelle Kombinationen möglich.
Wie intellektuell verschattet müssen Erziehungsohnmächtige sein, die ihr Töchterlein Oda-Gebbine nennen? Verwundert es da, dass die so Gebrandmarkte sich später ein nicht minder sperriges Holze-Stäblein anhängt und zur Strafe in der ARD das "Wort zum Sonntag" spricht? Dass derlei Silbenschleppzüge überhaupt aktenkundig werden, beweist, warum es Standes- und nicht Verstandesamt heißt.
Wieso nicht die in vielen Beziehungen vorherrschende Einsilbigkeit auf die Namensgebung ausdehnen? Doch bedeutet kurz nicht automatisch gut. Beispiele: "Dörte" etwa gemahnt an getrocknetes Obst; "Dennis" sagt der Franke, wenn er die Sportart mit dem Filzball meint.
Ein Blick ins Netz hilft weiter.