Näherinnen aus Neuenmarkter Ortsteil See produzieren Masken in Heimarbeit
Autor: Werner Reißaus
See, Sonntag, 03. Mai 2020
Ein Nähkreis um Rosa Jurkat organisierte 120 Masken für die Bewohner des Neuenmarkter Ortsteils See.
Je kleiner das Dorf, desto größer ist der Zusammenhalt im Dorf. Der Neuenmarkter Ortsteil See mit seinen angeschlossenen Weilern Ober-/Unterlangeroth, Raasen, Lettenhof und Reutlashof ist dafür ein leuchtendes Beispiel. Noch bevor Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für die zurückliegende Woche die Maskenpflicht verordnet hatte, war ein Nähkreis um Rosa Jurkat bereits tätig geworden. Schon am Gründonnerstag waren für alle Bewohner rund 120 Masken verteilt worden.
Es war ein nicht alltägliches Ostergeschenk, das die Bürgerinnen und Bürger auch zu schätzen wussten. Rosa Jurkat: "Sie waren alle begeistert und jeder hat sich bedankt. Ich denke, wenn jeder die Maske trägt, dann bringt uns das wieder ein Stück Normalität und auch Freiheit."
Anfangs nur fürs Dorf
Am Anfang war es nur dafür gedacht, dass die Masken im Dorf verteilt werden, aber mittlerweile läuft die Produktion der Masken gewissermaßen in Serie weiter, denn sie finden reißenden Absatz, wie Rosa Jurkat voller Stolz und Freude feststellt: "Ich habe natürlich die Corona-Krise auch in den Medien verfolgt und da ging es ständig um die Masken, die nicht ausreichend zur Verfügung standen. Ich habe dann im Internet nach einer Maske gesucht und auch eine gefunden. Am 27. März haben wir dann im kleinen Kreis über unsere Frauengruppe, die sich alle vier Wochen im Strickkreis trifft, mit der Herstellung von Masken begonnen."
Klar war, dass zunächst nur für das Dorf genäht wird. Neben Rosa Jurkat, die auch die Organisation in die Hand nahm, waren noch Rosemarie Kintzel, Ingrid Wachsmann und Nathalie Beyerlein mit von der Partie. Aber schon nach wenigen Tagen tauchten die ersten Probleme auf, denn plötzlich waren die notwendigen Gummibänder für die Masken nicht mehr zu bekommen. Die Not machte Rosa Jurkat aber erfinderisch: "Wir sind dann einfach auf unsere Omas und Opas sowie die Mütter zugegangen und dann hatten wir auch den Gummi zur Verfügung. Stoff hatten wir dagegen genügend."
Die Stoffe werden alle gewaschen und anschließend auch in die Wäschemangel gegeben. In der Verwendung der Stoffe musste man sich allerdings umstellen, denn während das weibliche Geschlecht gern helle Stoffmasken trägt, bevorzugen die Männer dunkle Stoffe.