Nach Ministerbesuch: Uni-Campus in Kulmbach einen Schritt weiter
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Donnerstag, 23. Januar 2020
Bauminister Hans Reichhart will den Grunderwerb für das geplante Uni-Gelände in Kulmbach noch heuer unter Dach und Fach haben.
Eigentlich war Bauminister Hans Reichhart (CSU) am Donnerstag nur wegen des geplanten Campus nach Kulmbach gekommen. Als er eine gute Stunde später weiterfuhr, hatte er eine ganze Wunschliste im Gepäck - angefangen von der Uni über die Barrierefreiheit des Bahnhofs bis hin zum Anschluss an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).
Allzu lange ist Reichhart allerdings nicht mehr im Amt. Denn der Bau- und Verkehrsminister will bei der Kommunalwahl am 15. März Landrat von Günzburg werden. Dass es "gar nicht schlecht ist, wenn ein Minister kommt, der nicht mehr lange im Amt ist", stellte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) fest. Denn: "Er tut sich so leichter, gewisse Sachverhalte positiv zu bewerten."
Das waren die großen Themen: 1. Die Entwicklung des Güterbahnhof-Geländes zur Uni Auf dem ehemaligen Güterbahnhof soll eine Fakultät der Uni Bayreuth entstehen. 1000 Studenten sollen sich hier einmal weiterbilden. 16 000 Quadratmeter des Geländes gehören bereits der Stadt Kulmbach. 32 000 Quadratmeter befinden sich im Besitz der Kulmbacher Brauerei. Die Planungen sind nach den Worten des Oberbürgermeisters bereits so weit fortgeschritten, dass "wir jetzt nur noch zusammenkommen müssen, um den Grunderwerb durchführen".
Und das soll nach dem Willen von Staatsminister Reichhart noch in diesem Jahr passieren. "Es ist unser unbedingter Wille, das voranzubringen."
Dazu ist noch ein baufachliches Gutachten notwendig, auf das die Immobilien Freistaat Bayern (Imbi) wartet. Ende des ersten Quartals 2020 soll es vorliegen, erklärte stellvertretende Geschäftsführerin Karin Hruschka. Darin werden auch die Ergebnisse der Altlasten- und Naturschutzuntersuchungen enthalten sein. "Wenn wir das Gutachten haben, gehen wir mit der Brauerei in die Verhandlungen."
Für die steht das Unternehmen bereit, wie dessen Justiziarin, Katrin Korpus, bestätigte. "Wir warten darauf, dass die Imbi für die finalen Verhandlungen auf uns zukommt." Die Brauerei habe bereits Verkaufsbereitschaft signalisiert.
2. Der Wohnungsbau - nicht nur für Studenten Der künftige Uni-Standort wirkt sich bereits aus: OB Schramm erklärte, dass Ende 2020 die ersten Studenten kommen werden und es bereits Nachfragen nach Wohnungen gibt. Schramm gab bekannt, dass die Bayernheim, eine vor 1,5 Jahren gegründete Wohnbaugesellschaft des Freistaats, in Kulmbach 60 Wohnungen bauen will. Diese sollen aber nicht nur Studenten, sondern der ganzen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Ein passendes Grundstück habe die Stadt bereits gefunden.