Nach Schimmel-Skandal: Kulmbacher Mälzerei-Chef verzweifelt - "Das ist schon lange erledigt“
Autor: Daniel Krüger, Clara Maria Wimmer
Kulmbach, Freitag, 28. Mai 2021
In der Kulmbacher Malzfabrik Zeitler hat es einen schweren Schwimmelbefall gegeben. Im Netz finden sich schockierende Bilder. Bei inFranken.de bezieht Mälzerei-Chef Horst Beyer nun Stellung zu den Vorwürfen.
- Schimmelbefall in Kulmbacher Malzfabrik bekannt geworden
- Mälzerei-Inhaber äußert sich zu Vorwürfen: "Das ist wirklich peinlich!“
- "Niemals ist jemand zu Schaden gekommen“, betont Chef der Malzfabrik Zeitler
- "Wir haben einen Fehler gemacht - aber das ist schon lange erledigt“
- Kontrollbericht veröffentlicht: Verbraucherschützer werfen Lebensmittelüberwachung Versagen vor
Die Kulmbacher Malzfabrik Zeitler ist von einem massiven Schimmelbefall betroffen gewesen, wie diese Woche bekannt wurde. In einem Kontrollbericht werden die schweren Hygienemängel dokumentiert, außerdem wurden Bilder veröffentlicht, auf denen der Schimmel in den Räumlichkeiten zu sehen ist. Im Gespräch mit inFranken.de äußert sich nun der Mälzerei-Chef Horst Beyer zu den Vorwürfen: "Das ist wirklich peinlich!“, gesteht er ein.
Update vom 28.05.2021, 16.05 Uhr: Kulmbacher Mälzerei-Chef zu Schimmel-Skandal: "Das ist schon längst vom Tisch!“
Der Kontrollbericht über den Schimmelbefall in der Malzfabrik Zeitler in Kulmbach stammt laut foodwatch bereits aus dem Februar. Seitdem seien jedoch keine Bußgelder verhängt oder die Öffentlichkeit informiert worden, heißt es in einer Pressemitteilung. "Das ist auch gar nicht nötig“, erklärt Mälzerei-Chef Horst Beyer am Freitag (28. Mai 2021) inFranken.de.
Video:
Ihm zufolge ist der Schimmelbefall bei einer Kontrolle durch die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) Anfang Februar 2021 entdeckt worden. "Wir haben das reinigungstechnisch aber schnell im Griff gehabt“, betont Bayer. "Schon Ende März waren wir so weit, dass die Kontrollbehörde noch mal da war und alles abgenommen hat. Wir haben einen Fehler gemacht", gesteht er ein, "aber das ist schon lange erledigt.“
Trotzdem ist ein Drittel der Mälzerei aktuell noch gesperrt. Das liege, so Bayer, jedoch nicht an der mangelnden Hygiene: "Das ist schon längst vom Tisch!“ Grund für die Sperrung der Fabrikabteilung seien vielmehr die präventiven Maßnahmen, die der Mälzereibetrieb ergriffen habe, "damit so etwas nicht mehr passiert.“ Weit über 100.000 Euro habe man allein in Vorkehrungen investiert.
Nach Schimmelbefall in Kulmbach: Das ist mit dem Malz passiert
Für Horst Beyer ist die ganze Geschichte vor allem eins: "Ärgerlich. Das ist auch peinlich für uns, was wir da angerichtet haben.“ Aber die Sache sei längst erledigt, beteuert der Fabrikchef. Und das Allerwichtigste: "Niemals ist jemand zu Schaden gekommen.“ Die Lieferungen konnten laut Beyer aufgrund großer Bestände weitergeführt werden. Das Malz, das zum Zeitpunkt des Schimmelbefalls hergestellt wurde, sei von der Kontrollbehörde gesperrt worden und wurde, so Beyer, nicht in den Verkehr gebracht. "Wir haben das verlorene Malz trotzdem nochmal untersuchen lassen." Fazit: "Einwandfreie Qualität und ohne jede Belastung!“ Trotzdem wurde das Malz dem Inhaber zufolge entsorgt. "Wir haben wirklich niemals jemandem geschadet“
Beyer ärgert sich nun vor allem über die Umstände: "Das Problem ist schon längst behoben. Nachträglich wurden jetzt Bilder rausgegeben, wofür es, soweit ich weiß, keine Legitimation gibt.“ Der Mälzerei-Chef habe kein Bußgeld erhalten. "Das haben die allein so entschieden.“ Deshalb sei es nicht nötig gewesen, die Öffentlichkeit zu informieren. Das Produkt selbst sei niemals betroffen gewesen. "Ich bin jetzt nur noch der Spielball in dem Streit.“ Zuletzt unterstellte der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn den Beteiligten "Tricks“, um "geltendes Recht zu umgehen" (siehe "Erstmeldung vom 27.05.2020" gleich im Anschluss).