Museum wurde zur Kreativwerkstatt
Autor: Ursula Prawitz
Kulmbach, Montag, 10. Dezember 2018
"Einfach himmlisch" hieß es am Sonntag beim Aktionsnachmittag auf der Plassenburg.
Groß und Klein waren am Sonntag eingeladen, einen kreativen Nachmittag in den Museumsräumen zu verbringen. Speziell für diese Veranstaltung wurden Weihnachtsbaumanhänger in Form von Engeln, Sternen und Glocken aus Zinn gegossen. "Die Gussformen waren eine private Schenkung der verstorbenen Zinnfigurenherstellerin Marlen Worbs aus Lübeck", sagte Museumsmitarbeiter Jürgen Treppner. 600 Zinnanhänger wurden in etwa acht Stunden reiner Gießzeit im Vorfeld gegossen, entgratet und geschliffen. Danach wurden sie grundiert, damit auch Kinder die bleihaltigen Zinnfiguren bedenkenlos bemalen konnten.
Der ehrenamtliche Gießer Klaus Frankenberger steht fast jeden Dienstag von 11 bis 13 Uhr in der Schaugießerei im Zinnfigurenmuseum und zeigt interessierten Besuchern, wie die filigranen Figuren entstehen. "Es war schon immer ein Hobby von mir, Zinnfiguren zu bemalen, da lag es nahe, irgendwann auch das Gießen zu erlernen", sagte er. Wichtig sei es, die Gießformen gut mit Talkum auszupinseln, ansonsten sei das Zinngießen keine Hexerei.
Mit Pinsel und Farbe
Junge Besucher wie die 13-jährige Melissa Arndt freute sein Einsatz, denn so konnte sie am Sonntag aus hübschen Motiven wählen und einen Engel bemalen. Viel Zeit und Konzentration wendete sie auf, um all die winzigen Details mit Farbe und Pinsel auszuarbeiten, und sie fand: "Es wäre cool, wenn es regelmäßige Aktionen hier auf der Burg gäbe." Auch die dreijährige Anneli griff zu Farbe und Pinsel und bemalte einen Stern für sich und ihre Oma. Dank der Acrylfarbe trockneten die kleinen Kunstwerke schnell und konnten mit nach Hause genommen werden.
Einige Kinder verbrachten Stunden in den Räumen der Burg, wie etwa die neunjährige Lena Günther. Saß sie zuerst beim Zinnfigurenbemalen, machte sie sich um 14 Uhr auf, um ihre Barbiepuppe neu einzukleiden. "Eigentlich bin ich am liebsten draußen im Freien, aber bei einem solch stürmischen Wetter macht das Basteln drinnen auch viel Spaß", sagte sie und folgte Jürgen Treppner in die Barbie-Ausstellung im 5. Stock, um sich Anregungen zu holen. In der museumspädagogischen Stube der Burgmuseen hieß es nämlich im Anschluss, unter Anleitung von Monika Mix ein eigenes Outfit für die Barbie zu gestalten.