Druckartikel: Mundart und Musik zum Jubiläum

Mundart und Musik zum Jubiläum


Autor: Klaus-Peter Wulf

Grafengehaig, Sonntag, 19. November 2017

Mit einem unterhaltsamen Programm feierte der Frankenwaldverein Grafengehaig am Samstagabend in der Frankenwaldhalle seinen 70. Geburtstag.
Harfenistin Gabi Reil verlieh dem Festakt in der Frankenwaldhalle mit ihrem Spiel eine besondere Note.Klaus-Peter Wulf


Im Blickpunkt stand Manfred Stix, der für 60 Jahre Treue zur Ortsgruppe Grafengehaig geehrt wurde. Bürgermeister Werner Burger nannte ihn ein Vorbild und dankte ihm für seinen Einsatz im Bereich Wandern.

Mit der Ehrennadel in Bronze des Frankenwald-Hauptvereins sollte der stellvertretenden Obfrau Diana Schramm gedankt werden. Sie konnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Ihr wird die Auszeichnung bei der Hauptversammlung 2018 nachgereicht.

Ebenfalls für 60 Jahre Verbundenheit mit dem Heimat- und Wanderverein wurde Robert Zeitler geehrt. Lina Knarr ist 50 Jahre dabei, ihr Sohn Reinhard Knarr nahm stellvertretend die Ehrung entgegen. 40 Jahre engagieren sich Hans Hildner, Werner Hoffmann, Harald Schramm, Werner Weiß, Alfred Zeitler und Gerhard Zeitler für den Erhalt der Natur.

Ein Vierteljahrhundert ist Obfrau Margitta Hieke dabei. Sie führt die Ortsgruppe seit 2006 mit viel Geschick und großem Engagement. Bei der Jubiläumsfeier dankte sie allen Heimat- und Wanderfreunden, die alle den verstorbenen Vereinsangehörigen ein ehrendes Gedenken widmeten.

Bei ihrem Rückblick auf die Geschichte der Ortsgruppe erinnerte die Obfrau daran, dass bereits 1927/1928 ein Heimatverein gegründet worden war. Leider hätten dessen Aktivitäten mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ein jähes Ende gefunden. Trotzdem oder gerade wegen der schrecklichen Ereignisse sei auf Empfehlung des Hauptvereins am 5. Juli 1947 bei einem Heimatabend mit den Wanderfreunden Helmbrechts die Neugründung der Ortsgruppe Grafengehaig ausgerufen und 1948 abgeschlossen worden. Margitta Hieke: "Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen: Die über 70 Jahre sind eine Erfolgsgeschichte. Wenn es auch jetzt besonders schwer ist, Nachwuchs zu gewinnen oder gar eine Funktion im Verein zu übernehmen - lassen wir uns nicht unterkriegen und intensiv für den weiteren Fortbestand arbeiten."

70 Jahre Einsatz für die Heimat - was das bedeutet, listete Margitta Hieke anschließend auf: anlegen, markieren und pflegen der Wanderwege, Brückenbau, Freundschaft, Hilfe und Verbundenheit mit anderen Ortsgruppen und dem Hauptverein, Traditions- und Brauchtumspflege, Umweltschutz und Tourismus, aber auch Wander- und Reiselust.


Lob und Gruß nach Tanna

Als Höhepunkte nannte sie die Schaffung des Mühlenrundwanderweges 1977 sowie den Fall der Mauer 1989 und den Partnerschaftsvertrag mit der neu gegründeten Ortsgruppe Tanna aus Thüringen. "Unsere Grafengehaiger Heimat- und Wandergruppe ist ohne die Freunde aus Tanna nur ein halber Lebensbaum. Sie gehören einfach zu unserem Vereinsleben dazu und sind daraus nicht mehr wegzudenken", betonte die Obfrau.
Ihr zollte die Schriftführerin des Hauptvereins, Gisela Hagen, ein großes Lob: "Ohne Margitta Hieke läuft nichts beim Frankenwaldverein Grafengehaig!"

Landrat Klaus Peter Söllner bezeichnete die "wunderbaren Wanderwege" als Kapital des Frankenwaldes. "Wir könnten die Pflege und Markierung der Wege und Pfade ohne die Frankenwaldvereine wie Grafengehaig nicht leisten", stellte er heraus. Der Markt Grafengehaig dürfe auch sonst stolz sein auf seine Vereine. Es gehe vorwärts, und die Sanierungsarbeiten an der Frankenwaldhalle neigten sich dem Ende entgegen.

Söllner, der eine Spende für den Verein übergab, würdigte ebenfalls die unermüdliche Arbeit von Obfrau Margitta Hieke, die sich auch sonst vielseitig in der Gemeinde einbringe.

Bürgermeister Werner Burger wünschte den Heimat- und Wanderfreunden alles Gute für die Zukunft und bedankte sich für die Instandhaltung der Wege und Brücken, besonders des Mühlenwegs. Das Engagement von Margitta Hieke bezeichnete Burger als "großartig".

Viele örtliche Vereine und benachbarte Frankenwald-Ortsgruppen ließen es sich nicht nehmen, dem Frankenwaldverein Grafengehaig mit herzlichen Worten zum 70-jährigen Gründungsjubiläum zu gratulieren und Geschenke zu überreichen.

Musikalisch ansprechend ausgestaltet wurde der Heimatabend vom Posaunenchor, dem Männergesangverein und dem Kirchenchor. Reinhardt Witzgall und Gerlinde Rothert gefielen mit ihren Literaturbeiträgen in Mundart wie "Urlaub im Frankenwald" oder "Fränkische Sprüch'". Das Spiel der Harfenistin Gabi Reil sowie von Petra Borrmann am Keyboard verlieh der Veranstaltung eine besondere Noe.

Mit dem gemeinsam gesungenen Grafengehaiger Heimatlied klang der Festabend aus. Nicht fehlen durfte die Auswertung des vom Frankenwaldverein zum "Siebzigsten" veranstalteten Heimatquiz. Der 1. Preis - 150 Euro - ging an Hannelore Weiß, 100 Euro gewann Marianne Schramm und 50 Euro Gisela Dette