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"Moto Mainleus": Zweirad-Raritäten in neuem Licht


Autor: Sonny Adam

Mainleus, Montag, 01. Mai 2017

Die "Mainleus Moto" rückt nicht nur italienische Motorräder und Roller ins Licht der Aufmerksamkeit, sondern inszeniert eine Industriebrache völlig neu.
Mehr als 100 Exponate sind bei der "Mainleus Moto" in der alten Spinnerei in Mainleus zu sehen. Die Motorräder sind mit Lichteffekten illuminiert. Fotos: Sonny Adam


Mehr als hundert italienische Motorräder und Roller aus den Fünfziger und Sechziger Jahren sind in den vergangenen Tagen in der Alten Spinnerei in Mainleus aufgebaut worden. Auf runden, schräg stehenden Podesten sind die Maschinen nach ihrer Herkunft geordnet. Ein Podest präsentiert nur Maschinen aus Mailand, ein anderes zeigt Motorräder aus Bologna, ein anderes präsentiert Roller. Nahezu alle Gebiete Italiens sind vertreten, auch die Emilia Romagna oder die Lombardei. Die Maschinen sind teilweise noch mit alten Taschen und Koffern ausgestattet. Denn alles soll genau so sein wie früher.

Die Maschinen, die noch bis zum 7. Mai in Mainleus aufgebaut sind und die mit einzigartigen Lichteffekten in Szene gesetzt werden, sind aus ganz Deutschland zusammengetragen. Nicht PS-Stärke zählt, sondern das Flair, das den italienischen Maschinen anhaftet.


Restauriert oder Originalzustand

"Früher hat es mehr als 400 verschiedene Hersteller gegeben. Unser ältestes Motorrad ist eine Ibis aus Bologna, Baujahr 1949", erklärt Günther Neuberger vom Verein "Anni cinquanta - Freunde italienischer Motorräder". Doch es gib noch viele andere klangvolle Namen wie Parilla oder Guazzoni, Mi Val, Sterzi, Maseratis, Rumis. "Wir haben zum Beispiel eine Rumi, die restauriert worden ist, und eine im Originalzustand", erklärt Neuberger.
Natürlich dürfen Maschinen von Lambretta und Vespa nicht fehlen, es gibt Ducatis, Moto Guzzis und Leprotto-Roller. "Und bei einigen Maschinen sind deutsche Motoren verbaut worden - wie bei den Fochis."

Der Verein, der die Ausstellung gemeinsam mit der Firma Mainleus Invest und dem Markt Mainleus ins Leben gerufen hat, möchte aber nicht nur Motorrad- und Rollerfans und technisch Interessierte begeistern, sondern möchte mit der Wiederbelebung der alten Spinnerei auch Entwicklungspotenziale der Industriebrache aufzeigen. "Wir hoffen, dass viele Menschen vorbeikommen, um sich die Räumlichkeiten einmal anzuschauen", sagt Sebastian Türk von Mainleus Invest, der Firma, die bis vor kurzem Eigentümer der alten Spinnerei war.


Gelungene Konzeption

Tatsächlich haben die Gebäude einen einzigartigen Charme. Und der wird durch die Konzeption der Ausstellung, durch die Illumination noch zusätzlich verstärkt.

Sänger Marco Borella setzte mit seiner Musik bei der Eröffnung einen weiteren Akzent. Viele, die am Wochenende in die Ausstellung gekommen waren, zeigten sich von den Lichteffekten und dem hohen Chill-Faktor, den die Ausstellung hatte, begeistert.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 7. Mai, zu sehen. Sie ist täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, am Mittwoch bis 22 Uhr. Dann werden zwischen 20 Uhr und 22 Uhr nicht nur Führungen durch die Ausstellung, sondern auch durch Bunker, Kesselhaus und das gesamte Gebäude angeboten.