Mittelzentrum: Trebgast kritisiert Alleingänge
Autor: Dieter Hübner
Trebgast, Donnerstag, 15. Dezember 2016
Der Trebgaster Albert Kolb hat die Mittelzentrums-Alleingänge von Mitgliedsgemeinden der Ile Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland kritisiert.
Relativ schnell hat der Trebgaster Gemeinderat die Tagesordnung der Dezember-Sitzung abgearbeitet. Bürgermeister Werner Diersch und sein Stellvertreter Albert Kolb (beide SPD/WG) informierten über eine Klausurtagung des Integrierten Ländlichen Entwicklungsprojekts (Ile) Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland.
"Wenn man sich in so einer Vereinigung befindet und dann durch die Presse erfährt, dass einige Gemeinden ihre eigene Suppe kochen, dann ist eine Gemeinschaft eigentlich nur ein Papiertiger", bemängelte Kolb die Bemühungen einiger in Richtung Mittelzentrum.
Standort noch unklar
Dennoch waren sich die Mitgliedskommunen darüber einig, dass die Ile auf jeden Fall weiterhin bestehen bleiben soll. Derzeit hapert es allerdings an der Koordination der vorhandenen Ideen, die von den Bürgermeistern nicht nebenbei erledigt werden kann. Sinnvoll ist daher die Einstellung eines Managers, der die meisten Mitglieder auch bereits zugestimmt haben.
Dessen Aufgabe wird es künftig sein, die Ansatzpunkte des Ile-Lenkungskreises voranzutreiben und umzusetzen.
Damit war man auch schon beim nächsten Punkt. Voraussetzung für die Einstellung eines Managers ist die Gründung eines Vereins, der diese Person beschäftigt. Die Gemeinde stimmte der Gründung dieses Vereins zu. Unklar ist derzeit noch, wo dieser Manager angesiedelt wird.
Die Frage von Mark Ständner (CSU/NWG), ob man da überhaupt dabei sein müsse, beantworte Bürgermeister Werner Diersch: "An gewisse Zuschüsse kommt man alleine nicht mehr heran, weil man als einzelne Gemeinde gar nicht mehr wahrgenommen wird. Man braucht heute für alles ein Konzept. Viele davon sind in einer Ile schon da."
Formsache in der Sitzung war die Änderung der Beitrags- und Wassersatzung. Sie wurde durch die Anpassung der Verbrauchsgebühren notwendig, die bereits im November beschlossen worden war.
Wasser wird teurer
Ab 12. Januar 2017 wird die Grundgebühr für Zähler mit einem Dauerdurchfluss bis vier Kubikmeter pro Stunde auf drei Euro (bisher 2,56 Euro), für Zähler mit einem größeren Dauerdurchfluss auf sechs Euro (bisher 5,11 Euro) erhöht.
Der Wasserabgabepreis steigt um vier Cent auf 1,56 Euro je Kubikmeter. Erstmals in die Kalkulation eingeflossen sind 20 000 Euro jährliche Abschreibungen auf das zuwendungsfinanzierte Anlagevermögen, die zu starke Gebührenschwankungen absichern sollen. Gleichzeitig wurde die Satzung an die aktuelle Mustersatzung angepasst.
Gemeinderat in Kürze
Radweg In einer Bürgermeisterdienstbesprechung hatte Zweiter Bürgermeister Albert Kolb das Thema Radweg von Trebgast in Richtung Schlömen vorgebracht. Er vertrat die Ansicht, schnellstmöglich Kontakt zur Nachbargemeinde Neuenmarkt, zum Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) und zum Straßenbauamt aufzunehmen. "Wir kommen hier irgendwie nicht weiter. Derzeit scheitert offensichtlich alles daran, dass wir uns alle nur im Kreis drehen." Eine beabsichtigte Radweganbindung vom Badesee in Richtung Lindau und eventuell weiter nach Leuchau scheitert nach Aussage des ALE derzeit an den nicht vorhandenen Eigenmitteln der Anlieger.
Speiseeis Ein lukratives Geschäft sind offenbar die Eislieferungen an den Badesee-Kiosk. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2022 erteilten die Räte den Zuschlag an die Firma Nestlé-Schöller, die das günstigste Angebot abgegeben hatte.
Bauantrag Mit der Auflage, die Zufahrt noch im Grundbuch abzusichern, wurde dem Bauantrag von Sebastian Kauper auf Errichtung eines Einfamilien-Wohnhauses in Lindau das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Die Abwasserbeseitigung erfolgt über den Ökoverein.
Schule Der Mittelschulverband Neuenmarkt, den elf Schüler aus der Gemeinde Trebgast besuchen, hat seinen Haushalt 2017 verabschiedet. Die Trebgaster Umlage beträgt 29 310,49 Euro, das sind 2664,59 Euro pro Schüler.