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Mittelschulverband Neuenmarkt-Wirsberg mit Rekordetat


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Sonntag, 17. Dezember 2017

Der Mittelschulverband Neuenmarkt-Wirsberg hat seinen Haushalt für 2018 verabschiedet - und das Rekordzahlen.
Das Gerüst an der Großbaustelle der Verbandsschule Neuenmarkt-Wirsberg wurde zwar in den letzten Tages entfernt, aber nicht alle Arbeiten konnten noch vor Jahreswechsel zu Ende gebracht werden. Im kommenden Jahr wird der zweite Bauabschnitt für die energetische Sanierung im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms   abgewickelt. Foto: Werner Reißaus


Der Gesamtetat erreicht mit rund zwei Millionen Euro eine Rekordhöhe. So wurden im Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben von 698 000 Euro veranschlagt und der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 1 340 500 Euro. Es wird auch im kommenden Jahr wiederum kräftig investiert. Erfreulich aber, dass dafür keine Investitionsumlage von den Verbandsgemeinden Neuenmarkt, Wirsberg, Himmelkron und Trebgast erhoben wird, sondern für die Investitionen ein Darlehen über 400 000 Euro aufgenommen wird. Die Schulverbandsumlage, die im Verwaltungshaushalt berücksichtigt ist, wurde auf 500 550 Euro festgesetzt.

Mit dem Haushalt 2018 stellt der Mittelschulverband rechtzeitig die Weichen für die Schüler und Lehrer an der Grund-, Mittel- und Wirtschaftsschule. Verbandsvorsitzender Siegfried Decker: "Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 2 039 400 Euro. Das ist Rekord in den letzten 10 Jahren und bemerkenswert ist, der Vermögenshaushalt mit 1 340 500 Euro liegt deutlich über dem Verwaltungshaushalt mit 698 900 Euro. Das heißt, wir investieren deutlich mehr in unsere Schule als wir für den laufenden Betrieb aufwenden müssen." Das beweist nach den Worten des Verbandsvorsitzenden auch, dass die Gemeinden ihrer Verpflichtung als Sachaufwandsträger nachkommen. Decker weiter: "Schule und Bildung haben bei den Bürgermeistern einen hohen Stellenwert. Dafür danke ich euch auch im Namen unserer Schüler und ihrer Eltern, denn ihnen gilt unser Bestreben."

Der Verwaltungshaushalt bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre. Das Umlagesoll mit rund einer halben Million Euro ist nur um 7 600 Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das bedeutet ein Plus von 1,5 Púnkte und pro Schüler sind das 2.827,97 Euro. Decker stellte zum Vermögenshaushalt fest, dass man hier Ansätze für den weiteren Einstieg in das digitale Klassenzimmer und die IP-Umstellung habe: "Der zweite Bauabschnitt für die energetische Sanierung im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms ist berücksichtigt. Wir haben auch einen Ansatz von 550 000 Euro für das neue KIP.S des Bundes veranschlagt." Dies hatte die Verbandsversammlung bereits in seiner Sitzung am 11. Oktober 2017 vereinbart. Hier ist der Austausch der Beleuchtung oder an weitere Heizungs- und Belüftungsmaßnahmen vor allem im Bereich der Turnhalle, der Duschen und der Umkleideräume gedacht und die Sanierung des Brunnens im Pausenhof ist ebenfalls berücksichtigt.

Trotz der hohen Investitionsquote von 1 125 500 Euro ist keine Investitionsumlage eingeplant. Verbandsvorsitzender Decker: "Wir rechnen mit staatlichen Zuschüssen und wir haben ein Darlehen über 400 000 Euro vorgesehen. Das ist mit unserer finanziellen Leistungsfähigkeit durchaus vereinbar, weil wir 2017 250 000 Euro, die vom Landratsamt genehmigt waren, nicht gebraucht haben. Somit ist der gesamte Haushalt solide finanziert. Wir haben die Ansätze sachgemäß veranschlagt und versucht, die Ausgaben im Vermögenshaushalt realistisch zu schätzen." Schwerpunkte in der mittelfristigen Finanzplanung sind das digitale Klassenzimmer, der Ausbau der Mittags-, Nachmittags- und Ferienbetreuung mit einem möglichen Hort an der Schule. Die Schulsozialarbeit soll auch an der Grundschule eingesetzt werden.

Was die Schülerzahlen im Schuljahr 2017/18 angeht, gab Verbandsvorsitzender Decker bekannt, dass derzeit 113 Schüler an der Grundschule Neuenmarkt-Wirsberg und 64 Schüler an der Mittelschule sind. Im Schulverbund "Fränkische Linie" werden 12 Schüler aus der Marktgemeinde Marktleugast und 14 Schüler aus dem Schulverband Stadtsteinach-Untersteinach aufgenommen. Die Wirtschaftsschule besuchen derzeit von den Klassen 7 bis 10 73 Schüler. Die Besetzung der Verbandsversammlung des Mittelschulverbandes bleibt unverändert.

Für die Malerarbeiten an den Heizkörpern in der Verbandsschule sollen weitere Kostenangebote eingeholt werden. Ferner beteiligt sich der Mittelschulverband an der Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung in Bayern für die Lieferjahre 2020 bis 2022, dabei mit Normalstrom. Einen breiten Raum nahm die Aussprache zum Thema Ganztagesschule mit dem Ausbau der Mittags-, Nachmittags- und Ferienbetreuung ein. Nachdem die gebundene Ganztagesschule nicht so angenommen wird, wie eigentlich erhofft, müsse der Schulverband über eine neue Form der Nachmittagsbetreuung nachdenken.

Verbandsrat Hermann Anselstetter stellte fest, dass mit dem Haushalt, der vorbildlich noch vor dem Jahreswechsel von Kämmerin Lisa Schoberth erstellt und vorgelegt wurde, die besten Rahmenbedingungen für Lehrer und Schüler geschaffen werden. Die Wirtschaftsschule müsse dagegen noch stärker in die Köpfe der Eltern gebracht werden und Anselstetter forderte hier ein offensives Marketing für die einzige Staatliche Wirtschaftsschule in Oberfranken. Unter anderem schlug er vor, an der Kreuzung der B 303/Staatsstraße 2183/KU1 ein Hinweisschild auf die Wirtschaftsschule anzubringen: "Die Wirtschaftsschule muss sich noch mehr in das Bewusstsein einprägen."

Eine Offensive müsse nach Anselstetters Vorstellung auch für die gebundene Ganztagessschule gestartet werden, denn ohne Ganztagesunterricht hinke die Schule seiner Meinung nach der Zeit hinterher. Hier sollten baldmöglichst Gespräche geführt werden, dabei mit der Schulleitung und den beiden Kita-Einrichtungen in Neuenmarkt und Wirsberg. Wie Verbandssvorsitzender Decker anmerkte, habe die Gemeinde Neuenmarkt im Rahmen einer Umfrage festgestellt, dass ein nachhaltiger Bedarf für eine Nachmittags- und Ferienbetreuung da ist, weniger aber nach einem gebundenen Ganztagesunterricht. Rektor Mathias Liebig war der Meinung, dass auch der offene Ganztagesunterricht nicht die Probleme löse: "Ein Hort im Haus ist die Lösung!"

Verbandsvorsitzender Siegfried Decker gab noch bekannt, dass der Mittelschulverband über das KIP gut von der Regierung von Oberfranken bedient wurde: "Wir haben 2017 insgesamt rund 930 000 Euro an Zuweisungen bekommen. Insgesamt sind 1 440 000 Euro bewilligt und die restlichen Aufträge sind alle vergeben und werden 2018 abgearbeitet."