Mit der Kulmbacher Polizei auf Corona-Streife
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Donnerstag, 16. Dezember 2021
Zwei Stunden sind Kulmbacher Polizisten in Gaststätten und Sportstudios unterwegs - auf Corona-Kontrolle. Das haben sie dabei erlebt.
18.20 Uhr: Die Besprechung in der Polizeiinspektion Kulmbach ist beendet, der Einsatz kann beginnen: Polizeikommissar Thomas Müller macht sich mit drei Kollegen und einem Mitarbeiter des Landratsamts in zwei Streifenwagen auf den Weg. Die kommenden zwei Stunden werden sie Gaststätten und Sportstudios überprüfen. Haben die Betreiber kontrolliert, dass Gäste und Besucher die Corona-Vorgaben erfüllen? In der Gastronomie gilt 2G, in den Sportstätten 2G plus. Ob sich alle an die Vorschriften gehalten haben?
Erste Station: McDonald's
Erste Station ist der McDonalds in Brücklein. Viel ist an diesem Abend nicht los. Nur sieben Gäste sitzen an den Tischen und lassen sich Burger & Co schmecken. Ihre Kontrolle geht schnell über die Bühne: Die jungen Leute haben den Impfnachweis auf dem Handy abgespeichert, in fünf Minuten ist alles erledigt.
Etwas länger nimmt die Überprüfung der Mitarbeiter in Anspruch. Aber Schichtführerin Heidrun Arndt-Stadthaus kann den Beamten alle benötigten Unterlagen vorlegen. Eine Mitarbeiterin wird gerade getestet. Sie findet solche Kontrollen richtig, sagt Arndt-Stadthaus, auch wenn sie aufwendig und schwer umzusetzen sind. Egal: "Die Gäste müssen den Impfnachweis vorlegen und sich ausweisen, wenn sie hier essen wollen".
Also alles ok im Schnellimbiss. Es geht zurück nach Kulmbach - ins Fitnessstudio "NXT Level by Poja" von Poja Mahdiyeh im Goldenen Feld. Dort wird gerade hart trainiert, es läuft der Schweiß, als Thomas Müller und seine Kollegen die Halle betreten. Die Musik wird runtergedreht, Zwangspause.
Wird hier die strengere 2G-plus-Regel eingehalten? Die Beamten stellen schnell fest: Drei Frauen können keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. Ihre Personalien werden aufgenommen. Ob sie gegen die Corona-Auflagen verstoßen haben, wird das Landratsamt prüfen. Bis zu 250 Euro Bußgeld können ihnen drohen. Sollte sich der Betreiber nicht korrekt verhalten und gegen seine Kontrollpflicht verstoßen haben, sind sogar bis 5000 Euro fällig.
Doch Poja Mahdiyeh ist ganz entspannt: "Wir sind ein kleines Studio mit zuverlässigen Leuten, die verantwortungsbewusst handeln", sagt er.
Zu den Trainierenden gehört auch Angelika Göhl. Sie spricht ein Problem an, dass den Beamten und dem Landratsamt durchaus bekannt ist. In der ganzen Informationsflut wisse man schon gar nicht mehr, was genau gilt. "Bisher hat mein Schnelltest von der Arbeit immer gereicht", sagt sie. Wie dem auch sei: Sie und die zwei anderen Frauen sowie Poja Mahdiyeh werden vom Landratsamt einen Anhörungsbogen erhalten, auf dem sie sich zu der Kontrolle äußern können.