Die dritte und die vierte Klasse der Melkendorfer Schule (Kreis Kulmbach) drehten mit professioneller Unterstützung durch Axel Klawuhn einen Film über ihren Schulalltag. Damit machen die Kulmbacher Schüler Kindern in Nepal eine Freude.
Wenn Sonja Promeuschel vom Vorstand des Kulmbacher Vereins Nepalhilfe zu Besuch kommt, freuen sich die Kinder der Theodor-Heublein-Schule. Der Gast erzählt interessante Geschichte aus einem fernen Land, von den Kindern, die dort leben, viele davon in großer Armut. Und davon, wie die Kulmbacher vielen dieser Kinder ermöglichen, in Melekhu zur Schule zu gehen.
Die Bilder und Geschichten aus Nepal machten auf die Melkendorfer Kinder großen Eindruck. Und als Sonja Promeuschel ihnen vorschlug, doch einmal einen kleinen Film von ihrem Schulalltag zu drehen, waren sie Feuer und Flamme.
Gestern Abend Premiere Dass das mit Handy und kleinen Digitalkameras nichts Ordentliches werden würde, war schnell klar.
Doch die Kinder haben großes Glück: Axel Klawuhn, dessen Sohn Janis in Melkendorf in die dritte Klasse geht, ist Chef der Firma Kama Media - ein echter Filmprofi: Er erklärte sich bereit, das Projekt mit den Kindern auf die Beine zu stellen: Das Ergebnis durften sich die Kinder sowie Lehrer, Eltern und viele Ehrengäste am Freitagabend in der Schule erstmals anschauen - und waren begeistert.
"Dass unsere Kinder die Chance hatten, so etwas zu machen, ist große Klasse", freut sich Schulleiterin Madeleine Seidel und ist auch ein bisschen stolz auf den Enthusiasmus und den Arbeitseifer "ihrer" Kinder.
Zwei verschiedene Welten Diese sind sehr zufrieden mit dem, was bei ihrer Arbeit herausgekommen ist. "Es ist toll, dass wir sowas machen durften, dass wir den Kindern in Malekhu zeigen können, wie es an einer kleinen Schule in Deutschland zugeht", sagt Janis Klawuhn.
Gegenseitiges Staunen Emily Reß pflichtet ihm bei: "Das sind zwei ganz verschiedene Welten. Wir staunen über Nepal, und die staunen bestimmt über uns. Sowas wie unser Wiesenfest oder unsere AG Garten gibt es dort nicht. Bei uns trägt niemand eine Schuluniform, und jeder hat zu Hause sein eigenes Zimmer und viele Spielsachen."
Lea Durst fand es toll, in der dritten Klasse richtigen Filmunterricht zu haben: Sie war die Tonassistentin eines Filmteams: "Da muss man ganz genau und aufmerksam zuhören", sagte sie.
Axel Klawuhn ging es bei dem Projekt nicht nur ums reine Filmen, sondern auch darum, Medienkompetenz zu vermitteln. "Kinder konsumieren im Fernsehen blind drauf los.
Ich wollte ihnen zeigen, wie ein Film entsteht, wie sich durch Kameraeinstellungen und Bearbeitung Geschichten erzählen und verändern lassen, und dass der Zuschauer nie alles sieht."
Schritt für Schritt erarbeitete der Filmprofi mit den Kindern das Grundgerüst des Projekts, bevor zwei Teams pro Klasse selbst mit Kamera, Stativ und Mikrofon Szenen drehen durften. Sie waren selbst Regisseur, Redakteur, Kameramann und Assistent. Anschließend wurde dann alles im Studio geschnitten, vertont, der Sprechertext eingesprochen und die Texteinblendungen, die sogenannten Bauchbinden, produziert.
"Es hat großen Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten.
Sie waren sehr motiviert, fasziniert von dem Thema und haben aufmerksam mitgemacht."
Eine Version in Englisch Gefilmt haben freilich nicht nur die Kinder, sondern auch ein Team von Kama Media, sodass insgesamt ein professionell gemachter und vielfältiger Film entstanden ist, der bei der Premiere richtig Eindruck machte.
Für die Kinder in Nepal hat Kama Media noch eine Fassung in englischer Sprache produziert, damit die Mädchen und Jungen der Schule in Malekhu verstehen, was erzählt wird.
Wie ihnen der Film gefallen hat, werden die Melkendorfer Kinder vielleicht schriftlich erfahren: Schon einmal haben sie Briefe aus Nepal bekommen und auch selbst welche an die Kinder dort geschrieben.
Wer den Film gerne einmal sehen möchte, kann dies hier tun:
http://www.kulmbach.tv/web-245/video/melkendorfer_schueler_drehen_einen_film__1784.html