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Melkendorf hat jetzt eine Kinderfeuerwehr


Autor: Sonny Adam

Melkendorf, Sonntag, 13. Juli 2014

Wenn am Samstagnachmittag die Sirene ertönt, kommen die Kinder aus Melkendorf zum Feuerwehrhaus. Denn ab sofort gibt es in dem Kulmbacher Ortsteil eine Kinderwehr für Acht- bis Zwölfjährige.
Kommandant Christopher Stübinger und der Vorsitzende Torsten Grampp erklären Lukas Leitner (12), wie man ein Funkgerät richtig benutzt. Im Hintergrund erkunden die anderen Feuerwehrkinder das Auto: Larissa Grampp (11), Leon Wienoreck (10), Moritz Schatz (9), Johannes Michel(12), Jonas Ostbonk (8), Fabio Täuber (11), Jasper Hain (9) sowie Jakob Michel (10) mit Stadtrat Lothar Seyfferth und dem stellvertretenden Kommandanten Heiko Hofmann, der die neue Kindergruppe leitet.  Foto: Sonja Adam


Um kurz nach 15 Uhr ertönte am Samstagnachmittag die Sirene in Melkendorf. Für die Kinder war dies das Signal, zum Feuerwehrhaus zu kommen. Als erste waren Jasper Hain (9), Lukas Leitner (12) und Moritz Schatz (9) sowie Fabio Täuber (11) da. Sie kamen auf dem Fahrrad und mit dem Roller angesaust so schnell sie konnten. Sie wohnen nur wenige Meter vom Feuerwehrhaus entfernt.

Einmal im Monat wird sich künftig am Feuerwehrhaus die Kinderfeuerwehr treffen. Am Wochenende wurde die Gruppe für alle Jungen und Mädchen ab acht Jahren aus der Taufe gehoben. "Wir hatten die Idee schon vor eineinhalb Jahren", berichtet der Vorsitzende der Melkendorfer Wehr, Torsten Grampp. Doch aufwendige Vorarbeiten waren nötig: Die Satzung musste erst geändert werden, die Feuerwehr informierte die Eltern.

Und erste Tests, ob überhaupt Interesse besteht, wurden gemacht.


Bisher nur ein Mädchen

Doch jetzt ist es offiziell: Neun Kinder trafen sich, um die Kinderwehr offiziell zu gründen. Torsten Grampps Schwester ist auch dabei: Larissa Grampp (11) ist das einzige Mädchen bisher. "Aber ich will unbedingt mitmachen. Ich finde die Feuerwehrarbeit interessant." Larissa ist entschlossen, dabei zu bleiben, und hofft natürlich noch auf ein paar weitere Mädchen, die auch Lust auf Feuerwehrarbeit haben.

Die meisten anderen Kinder haben ohnehin schon einen Bezug zur Feuerwehr. "Mein Vater ist auch dabei. Und ich denke, wenn er älter ist, kann ich das weiter machen", sagt Fabio Täuber (11). "Ich wohne eh' in der Nähe, und ich denke, das macht Spaß", sagt Moritz Schatz (9). Außerdem hat er am Samstagnachmittag noch ein bisschen Zeit. "Ich spiele zwar auch Fußball beim TSV 08, aber das ist immer dienstags. Ich finde es einfach wichtig, dass jemand da ist, der Brände löscht und Menschen hilft", sagt Moritz Schatz. Er will regelmäßig zu den Treffen kommen.

Auch der Papa des zwölfjährigen Lukas Leitner ist Feuerwehrmann. Und Jasper Hain (9) ist mitgekommen, weil sein Freund Moritz dabei ist. "Mein Papa ist auch bei der Feuerwehr, allerdings in Mangersreuth", erzählt Jasper. Er ist schon sehr neugierig, was ihn bei der Kinderfreuerwehr alles erwarten wird.

Insgesamt neun Kinder konnten sich beim ersten Treffen für die Kinderfeuerwehr begeistern. Jonas Ostbomk (8) und Leon Wienoreck (10) sind noch mit dabei, Johannes (12) und Jakob Michel (10) ebenfalls.

Sie erkundeten zunächst das Feuerwehrauto und die Gerätschaften, und dann gab es schon die ersten Übungen: Mit dem Leiter der Kindergruppe, Heiko Hofmann, durften die Kinder Abseilübungen machen und waren rundum begeistert von ihrem ersten Feuerwehrtag.