Melkendorf: Brückenschlag erfolgt noch heuer
Autor: Jochen Nützel
Melkendorf, Mittwoch, 01. April 2015
Noch muss sich der Verkehr zwischen Melkendorf und Katschenreuth durch das Nadelöhr Sandsteinbrücke quetschen. Laut Staatlichem Bauamt wird dieses Jahr mit dem neuen Bauwerk begonnen.
Der Verkehr fließt ruhig vor der Sandsteinbrücke. Ein Speditionslaster bremst, um nicht zu schnell den Kurvenknick auf der neu asphaltierten Strecke anzusteuern, bevor er über das betagte Bauwerk huscht. Auf der anderen Seiten hält ein Pick-up mit Holz an Deck, um dem Brummi durch die Engstelle zu lassen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann ist sie Geschichte: die Vorfahrt-Regelung am Nadelöhr Sandsteinbrücke.
Ausschreibung gestartet
Noch in diesem Jahr stellt ihr das Staatliche Bauamt Bayreuth eine Art Kompagnon zur Seite. Über diese neue Brücke wird später der Verkehr fließen. "Wir haben gerade mit der Ausschreibung für die Maßnahme begonnen", sagt Abteilungsleiter Siegfried Beck auf BR-Nachfrage. Das neue Bauwerk über den Roten Main wird in entsprechender Straßenbreite ausgefertigt, so dass es künftig zu keinen Behinderungen mehr kommen wird.
Keine Behinderung für Verkehr
Behinderungen für den Straßenverkehr soll es laut Beck auch nicht geben, während die neue Brücke entsteht. "Die Autofahrer werden zwar den abbiegenden Baustellenverkehr einplanen müssen, aber das wird sich in Grenzen halten", sagt Beck. Erst im Zuge des Baus der neuen Zufahrtsrampen werde voraussichtlich im nächsten Jahr eine Ampelregelung unumgänglich sein, wie sie bereits auf der Behelfsstraße zum Einsatz kam.
Provisorium wird zurückgebaut
Apropos Behelfsstraße: Die einspurige Strecke, in Fachkreisen "Provisorium Süd" betitelt, wird Ende 2015 oder Anfang 2016 zurückgebaut. "Wir haben vor, einen Teil des Materials für weitere Aufschüttungen wiederzuverwenden", erklärt Beck. Die Ausweichtrasse war benötigt worden, als im Mai vergangenen Jahres auf dem knapp 500 Meter langen Teilstück zwischen Melkendorf und Katschenreuth die Untergrundarbeiten begannen.
Bevor eine Asphaltdecke auf dem provisorisch geführten Straßenabschnitt aufgetragen werden konnte, waren umfangreiche Arbeiten im Untergrund vorgenommen worden. Auf diesem Teil der Umgehung entstanden zwei neue Brücken für den Proßer Bach sowie fünf Flutdurchlässe im Straßendamm der Staatsstraße 2190. Rund 2,5 Millionen Euro waren für den ersten Abschnitt des Elf-Millionen-Projekts veranschlagt.
Doch das alles ist genau genommen Vorgeplänkel für den Bau der eigentlichen Ortsumgehung, der in diesem Jahr beginnt. "Für die neue Brücke und die Anschlussrampen kalkulieren wir mit etwa zwei Millionen Euro", bestätigt Beck. Sobald das Bauwerk steht, dient die Sandsteinbrücke künftig nur noch dem landwirtschaftlichen Verkehr, um ein Areal entlang der Straße für den Grundstückseigentümer zu erschließen.
Arbeiten im Zeitplan
Bis 2017 soll die Gesamtmaßnahme Ortsumgehung abgeschlossen sein. Beck betont: "Wir liegen absolut im Zeitplan."