Mehr Infos für positiv Getestete
Autor: Christine Fischer
Kulmbach, Donnerstag, 24. Februar 2022
Das Team für die Kontaktnachverfolgung arbeitet aufgrund der hohen Fallzahlen am Limit. Deshalb wurde nun die Homepage des Landratsamtes angepasst.
Am Montag gab es 68 neue Corona-Fälle, Dienstag 179 und Mittwoch 341. Angesichts dieser hohen Fallzahlen arbeitet das Team der Kontaktnachverfolgung im Kulmbacher Gesundheitsamt am absoluten Limit - und schafft es trotzdem nicht, alle neuen Fälle tagesaktuell abzuarbeiten. Der Stand am Donnerstagmittag: "Wir haben momentan 239 Fälle, die wir vor uns herschieben", sagt der Leiter des Corona-Krisenstabs, Oliver Hempfling. Er betont aber auch: "Wir werden alle anrufen, aber es geht nicht mehr in der Kürze der Zeit, die die Bevölkerung bislang gewohnt war. Es kann ein bis zwei Tage dauern, bis sich jemand meldet."
Bitte um Verständnis
Die aufgrund der Überlastung verlangsamten Prozesse sorgen dafür, dass viele Menschen, die ein positives Testergebnis, aber noch keinen Anruf vom Gesundheitsamt erhalten haben, derzeit auf allen möglichen Kanälen versuchen, die Behörde zu erreichen. "Das macht wenig Sinn, denn es verlangsamt die Vorgänge eher als sie zu beschleunigen", so der Krisenstabsleiter, der um Verständnis für die Situation und Geduld bittet.
Um den Betroffenen nichtsdestotrotz eine möglichst rasche und unbürokratische Hilfestellung an die Hand zu geben, hat das Landratsamt seine Homepage überarbeitet und den Bereich mit allen Informationen zum Thema Coronavirus übersichtlicher gestaltet. Dort finden sich nun alle wichtigen Informationen dazu, was im Falle einer Corona-Infektion zu beachten ist, so zum Beispiel der Handlungsleitfaden "Positiver Test - was ist zu tun?" sowie ein Link zur Internetseite des Gesundheitsministeriums mit den entsprechenden Rechtsgrundlagen.
Online-Kontaktformular
Darüber hinaus kann man sich über ein Online-Kontaktformular an das Gesundheitsamt wenden, wenn man beispielsweise eine Quarantänebescheinigung benötigt, sich als Kontaktperson oder ein positives Testergebnis melden möchte oder ein anderes Anliegen hat. Durch die Verwendung dieser Formulare könnten die Bürger das Gesundheitsamt in seiner Arbeit unterstützen und dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden sich schnellstmöglich damit befassen und bei den Betroffenen melden können, so Hempfling.
Viele Landkreise haben die Kontaktnachverfolgung angesichts der immensen Fallzahlen inzwischen aufgegeben. So zum Beispiel Hof, wo es seit kurzem zum PCR-Test lediglich ein Informationsschreiben mit den jeweiligen Verhaltensregeln für positiv Getestete gibt. Diesen Weg möchte man in Kulmbach explizit nicht gehen. "Wir werden auch künftig alle positiv Getesteten anrufen, diesen Anspruch haben wir weiterhin", sagt Oliver Hempfling. Der persönliche Kontakt sei wichtig und sinnvoll, denn oft hätten die Menschen viele Fragen, außerdem sei es immer noch eine gute Möglichkeit, Ansteckungsketten zu unterbrechen.
30 bis 40 Mitarbeiter
Auch wenn natürlich längst nicht mehr so viele Kontakte wie früher abtelefoniert werden könnten, als noch Freundeskreis, Vereine und so weiter einbezogen wurden. "Das ist so nicht mehr darstellbar" und sei mittlerweile auch ein bisschen in der Eigenverantwortung der Indexfälle. Das Hauptaugenmerk der Behörde liege auf Hausstand, dem engen Familienkreis sowie Menschen, die mit vulnerablen Gruppen arbeiten. 30 bis 40 Mitarbeitende sind aktuell in der Kontaktnachverfolgung tätig. Unterstützt wird das Team des Gesundheitsamtes seit einiger Zeit von vier Bundeswehrsoldaten, deren Einsatz erst kürzlich verlängert wurde, und momentan zusätzlich noch von zwei bis drei Kollegen aus dem Impfzentrum.