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Max Rubner-Institut bildet agrartechnische Assistenten aus


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Mittwoch, 20. März 2013

Am Max Rubner-Institut in Kulmbach wird nicht nur geforscht, sondern auch gelehrt. Zwölf junge Leute können im September eine Ausbildung zum agrartechnischen Assistenten beginnen.
Die praktische Arbeit im Labor ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung für die künftigen agrartechnischen Assistenten Carsten Ulrich, Janett Schelle und Maik-Constantin Münchberger (von rechts).  Foto: Dagmar Besand


Sie ist Kulmbachs kleinste Schule und bildet seit mehr als einem halben Jahrhundert junge Leute zu gefragten Laborfachkräften aus: die Ausbildungsstätte für agrartechnische Assistenten, Fachrichtung Fleischwirtschaft und Lebensmittelanalytik am Max Rubner-Institut, der früheren Bundesanstalt für Fleischforschung. Die kleine Berufsfachschule ist die richtige Adresse für junge Leute, die naturwissenschaftlich interessiert sind und einen abwechslungsreichen Beruf mit guten Perspektiven suchen.

Bewerbungsschluss Ende März

Wer in diesem Jahr noch auf der Suche ist und dabei sein möchte, muss sich mit der Bewerbung allerdings beeilen: Bewerbungsschluss für den Ausbildungsbeginn im September ist am 31. März. Aktuell sind noch fünf der zwölf Plätze frei. Werden sie nicht mit geeigneten Bewerbern besetzt, kann der Lehrgang nicht stattfinden.
Rechtzeitig beworben hat sich Carsten Ulrich vor zwei Jahren und hat seine Entscheidung für diesen Ausbildungsweg nicht bereut. Der 22-Jährige aus Ködnitz hatte schon als Schüler Spaß und gute Noten in den Fächern Biologie und Chemie, und die Kombination beider Fachgebiete in einem Beruf erscheint ihm sehr reizvoll. "Die Ausbildung ist anspruchsvoll, war für mich aber aufgrund meines Vorwissens leichter als ich erwartet hatte." Nach seinem Abschluss im Juli will Carsten Ulrich erst einmal ein oder zwei Jahre als agrartechnischer Assistent arbeiten. "Danach nehme ich dann vielleicht noch ein Bioanalytik-Studium in Angriff."

Etwas härter arbeiten als Carsten musste sein Studienkollege Maik-Constantin Münchberger. Der 19-Jährige kam mit der mittleren Reife von der Realschule Gefrees ans MRI. "Man muss sehr viel lernen, aber es lohnt sich. Mich interessiert, wie man durch Forschungsarbeit die Qualität von Lebensmitteln verbessern kann."

Ein mittlerer Schulabschluss ist Voraussetzung für die Ausbildung zum agrartechnischen Assistenten. Die Absolventen der kleinen Kulmbacher Berufsfachschule sind gefragte Fachkräfte, weiß Ausbildungsleiterin Gisela Hahn: "Arbeitsmöglichkeiten finden sie an Universitäten, in Landes- und Bundesanstalten und Untersuchungsämtern, aber auch im Gesundheitswesen und in Wirtschaftsunternehmen, die mit Lebensmitteln, Futtermitteln und Umweltanalytik zu tun haben."

Wert legt Gisela Hahn auf die optimale Kombination von Theorie und Praxis. "Wir vermitteln solides Fachwissen und erarbeiten die verschiedenen Methoden für die Umsetzung in der Praxis."

Von Tierzucht bis Mikrobiologie

Die Schüler bekommen eine grundlegende und umfassende Ausbildung in den Fächern Chemie, Mikrobiologie, Histologie, Technologie, Physik, Tierzucht und Tierernährung, zu denen die allgemeinen Pflichtfächer Mathematik, Computeranwendung, wissenschaftliche Fotografie, Labortechnik und Fachenglisch hinzukommen.
Die Lehrkräfte sind überwiegend Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts. Die Ausbildung wird in Ganztagskursen durchgeführt und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.

Neugierig und fleißig

Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte Neugierde auf naturwissenschaftliche Fragestellungen, eine gute Beobachtungsgabe, Freude am Experimentieren sowie Sorgfalt und Zuverlässigkeit mitbringen - so wie Janett Schelle, Schülerin des aktuellen Kurses. Die 25-Jährige aus Thüringen ist bereits ausgebildete Einzelhandelskauffrau und Fleischereifachverkäuferin und erfüllt sich mit der Ausbildung den Wunsch nach einem neuen abwechslungsreichen Beruf. "Ich musste viel dafür tun, denn die Schulzeit ist doch schon ein paar Jahre her und der Lehrstoff ist sehr anspruchsvoll." Janett Schelle ist froh, dass sie das auf sich genommen hat: "Das ist ein Beruf, mit dem ich langfristig glücklich sein werde."