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Marktleugaster Kinder erfuhren alles über die Milch


Autor: Klaus Klaschka

Marktleugast, Donnerstag, 08. Oktober 2015

Milch macht fit. Das wissen spätestens jetzt auch die Schüler der zweiten Klassen der Grundschule Marktleugast. Am Donnerstag ging es einen ganzen Vormittag lang um Ernährung - was man braucht und eher nicht, was gesund ist und wozu manche Dinge gut sind.
Wenn man Karotten reibt, dann kann man sie leichter essen. Foto: Klaus Klaschka


Die Ernährungserziehung im Kindesalter stellt die Weichen für ein gesundes Ernährungsverhalten. Bereits im Kindesalter festigen sich Vorlieben und Gewohnheiten, die häufig ein ganzes Leben beeinflussen. Aufgrund dieser Erkenntnis führt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach alljährlich Veranstaltungen in den Grundschulen durch. Heuer fand der Auftakt in Marktleugast statt.


Auch Lehrer mussten auf die Schulbank


"Lehrerin" Ursula Willenberg, Schulmilchbeauftragte und beim Landwirtschaftsamt auch für die Direktvermarktung zuständig, hielt den Unterricht. die Klassenlehrerinnen Thekla Spindler und Melissa Unglaub mussten selbst auf der Schulbank Platz nehmen.

Neben Willenberg erzählten auch Heidi Schmidt und Sigrid Schwab etwas über Ernährung. Was man essen soll und wozu etwas gut ist.
Milch zum Beispiel ist nicht nur fettes Wasser, lernten die Kinder. Sie gibt auch noch Vitamine, Calcium für Knochen und Zähne, Eiweiß für die Muskeln und Milchzucker für die Ausdauer.
Und aus Milch kann man Quark und Käse machen - und Joghurt, dem man auch ganz verschiedene Geschmäcker geben kann.


Gemolken wird nicht mehr per Hand


Kreisbäuerin Beate Opel berichtete von ihrem Bauernhof, von ihren vielen Milchkühen und wie sie gemolken werden. Nicht mehr mit der Hand wie früher, sondern mit modernen Maschinen. Das wussten die Kinder aber schon. Aber ob das Kuheuter vor dem Melken sauber gemacht wird, das fragten sie doch noch nach. Und ein zukünftiger Ökonom stellte fest, dass man mit der Milch doch auch Geld verdient, weil man sie doch im Laden verkauft. Das stimmt, wusste Beate Opel. Aber bis man Milch hat, muss man erst einmal viel arbeiten und auch Geld ausgeben. Dass der Preis, den die Bauern für Milch bekommen, die Selbstkosten nicht oder gerade mal deckt, das wäre für die Achtjährigen noch zu kompliziert gewesen.

Weil Theorie auf Dauer aber langweilig ist, ging es schließlich in die Schulküche. Dort konnten die Kinder dann selbst Sandwitches, Nusscreme und süßen Quark herstellen. Anschließend ging es dann ans selbst gemachte kalte Büfett. Doch nicht einfach losstürmen und futtern. Ursula Willenberg sagte den Kindern, wie man sich ("wie die Erwachsenen") beim Essen benimmt. Und das funktionierte dann auch ganz hervorragend.


Es schmeckt auch ohne Zucker und Aromen


Hintergrund dieser und weiterer Aktionen, so Ursula Willenberg, ist, die Kinder an vernünftige Ernährungsgewohnheiten heranzuführen. Viele würden nur noch H-Milch kennen oder bereits daran gewöhnt sein, dass alles mit möglichst viel Zucker und geschmacksverstärkenden Aromen versetzt sein muss, bis es schmeckt. Dass dies aber nicht unbedingt gesund sei, sei bekannt. Auch wolle man Kindern vorführen, dass man leckere Sachen durchaus aus frischen Zutaten selbst machen kann.

Das Werkeln in der Küche hat den Kindern auch sichtbar Spaß gemacht. Und kein einziges Kinder maulte, dass es Vollkorn essen musste. Einige Tipps für das tägliche Frühstück und auch fürs Pausenbrot bekamen die Kinder - für ihre Eltern - mit nach Hause. Die eigentliche Erziehung für eine gesunde Ernährung sollte in der Regel ja immer noch daheim erfolgen.