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Markt Thurnau kauft neues Tanklöschfahrzeug


Autor: Alexander Hartmann

Thurnau, Dienstag, 18. Oktober 2016

Sie ist oft gefordert, auch bei Unfällen auf der A70: die Thurnauer Feuerwehr, die jetzt für 325.000 Euro ein neues Tanklöschfahrzeug bekommt.
Die Thurnauer Wehr ist auf einen modernen Fuhrpark angewiesen. Hier ist bei einem Einsatz das HLF 20/16 zu sehen, das 2010 angeschafft wurde. Am Montag wurde im Gemeinderat der Kauf eines weiteren Tanklöschfahrzeugs beschlossen. Foto: Archiv/News5 /Herse


Die Thurnauer Wehr ist gefordert. 40 bis 60 Einsätze gibt es Jahr für Jahr. "Etwa die Hälfte davon auf der Autobahn", sagt der Kommandant der Stützpunktwehr, Jörg Schneider.

Immer wieder muss in die Ausrüstung und den Fuhrpark investiert werden. Erst 2010 war ein 330 000 Euro teures Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) angeschafft worden. 2016 folgt jetzt eine weitere Neuanschaffung, weil das Fahrzeug TLF 16/25 aus dem Baujahr 1985 ausgedient hat, wie Jörg Schneider mitteilt.


Die Finanzierungsfrage

Die Wehr bekommt ein Tanklöschfahrzeug 4000. Kosten: 325 000 Euro. Das hat der Gemeinderat am Montagabend beschlossen. In der Sitzung wurde deutlich, dass die Finanzierung die klamme Gemeinde fordert.
Wie Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) erläuterte, erhält der Markt 115 000 Euro aus der Feuerschutzabgabe - Gelder aus einem Finanzierungstopf, den die Regierung verwaltet. Nach jetzigem Stand könne man zudem mit einem Landkreis-Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro rechnen. Blieben rund 200 000 Euro, die die Gemeinde aufbringen müsste.

Die Räte hoffen allerdings, dass sich der Eigenanteil noch reduziert. Wie Bernreuther mitteilte, wird darüber nachgedacht, die Bezuschussung auf Landkreisebene neu zu regeln. Das habe ihm Landrat Klaus Peter Söllner (FW) gesagt. Bernreuther hofft, dass Wehren, die eine überörtliche Bedeutung haben, künftig mehr Geld erhalten. "Dann könnten wir unsere Unterdeckung minimieren."


Pöhlmann für Neuregelung

Dass "eine Fortentwicklung im Zuschusswesen" im Kreis angebracht ist, machte sein Stellvertreter Veit Pöhlmann (FDP) deutlich. Für Wehren, die etwa an der Autobahn eingesetzt sind, sollte es eine höher Förderung geben. In vielen Landkreisen werden diese Regelung bereits praktiziert, so Pöhlmann.
Höhere Zuschüsse vom Freistaat wünscht sich Dietmar Hofmann (SPD/OL). Für Bürgermeister Bernreuther ist der Bund in der Pflicht, Gemeinden zu bezuschussen, die mit ihren Wehren den Brandschutz und die technische Hilfestellung auf Autobahnen sicherstellen. "Doch das lehnt Berlin ja ab."


Kreisbrandrat: Das ist ungerecht

Dass der Bund sich aus der Verantwortung stiehlt, betont auch Kreisbrandrat Stefan Härtlein. "Das ist ungerecht", sagte er gestern auf BR-Nachfrage. Gelder, die etwa durch die Autobahnmaut eingenommen werden, sollten auch an die Kommunen fließen, die überörtliche Aufgaben auf den Bundesautobahnen wahrnehmen.
Mit Geld vom Bund kann Thurnau nicht rechnen. Die Thurnauer Räte hoffen aber auf mehr Geld vom Landkreis. Sie stimmten dafür, zeitnah einen Förderantrag beim Kreis zu stellen. Erst danach sollen die Vergaben, die am Montag bereits beschlossen wurden, erfolgen.


15 Monate Lieferzeit

Bis die Wehr mit ihrem neuen Löschfahrzeug ausrücken kann, wird es noch dauern. Die Lieferzeit beträgt 15 Monate.