Druckartikel: Maria Höfl-Riesch: E.T.A. Litfaß lässt grüßen

Maria Höfl-Riesch: E.T.A. Litfaß lässt grüßen


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Dienstag, 07. Januar 2014

Maria Höfl-Riesch hat uns als Skirennläuferin schon viel Freude gemacht. Neben WM-Titeln, Olympiasiegen und Pokalen sammelt sie auch Werbeverträge. Ihre Werbebotschaft sendet sie nach den Skirennen als lebende Litfaßsäule in die Wohnzimmer der Nation.
Maria Höfl-Riesch. Foto: dpa


Für die Männer im vorvergangenen Jahrhundert gehört es zum guten Ton, eine Firma zu gründen. Daher der Name: Gründerzeit. Zu dieser Generation zählt auch Ernst Theodor Amandus Litfaß (geboren 1816). Der Berliner Drucker und Buchhändler ist lange tot (gestorben 1874), aber wir erinnern uns an ihn als Erfinder der Litfaßsäule, die ihm den Ruf als König der Reklame eingebracht hat.

Die Litfaßsäulen sind heute etwas seltener geworden (in Kulmbach steht noch eine am Stadtpark). Ihr Namensgeber, der durch seine Erfindung zu großem Reichtum gekommen ist, wäre aber stolz darauf, was sich seine Nachfolger einfallen lassen. Zum Beispiel Maria Höfl-Riesch, unsere Skikönigin. Ja, eine Frau hat die Idee von E. T. A. Litfaß weiterentwickelt: Sie selbst ist die Anschlagsäule. Am Wochenende erst wieder in der ARD-Sportübertragung vom Slalom in Bormio zu sehen.

Neben dem zahmen Moderator Markus Othmer schickt sie lässig-locker ihre Werbebotschaft in die Wohnzimmer der Nation: Ski von Head, Stöcke von Leki, Edelklamotten von Bogner - mit freundlicher Unterstützung von Würth (Werkzeuge) und Audi (Automobile). Die Mütze? Na, klar: Milka (Schokolade). Ganz natürlich, wie sie das Mikro in der einen und die Trinkflasche von Müller-Milch (schwäbische Molkerei eines Steuerflüchtlings) in der anderen Hand hält. Leider haben wir uns wegen der Kürze des Interviews die Marke der Skibrille (Uvex oder Alpina?) und der Handschuhe (Reusch vielleicht?) nicht merken können.

Was hätte dazu ein Mann wie Ernst Theodor Amandus Litfaß gesagt? Skirennen müssen kürzer und Interviews länger werden.