"Manche Vereine werden nicht überleben"
Autor: Jürgen Gärtner
Stadtsteinach, Montag, 21. Februar 2022
Der Vorsitzende der Faschingsgesellschaft Stadtsteinach, Hansi Hümmer, spricht über die Auswirkungen der Coronakrise und wie die Pandemie für Vereine das Aus bedeuten kann.
Am Sonntag wäre es wieder so weit: Das Stanicher Marktplatztreiben würde Tausende in die Stadt locken. Aber auch heuer macht Corona den Narren einen Strich durch die Rechnung. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden der Faschingsgesellschaft Stadtsteinach, Hansi Hümmer, über ein weiteres Jahr ohne Narretei und eine besondere Aktion am kommenden Sonntag, die den Garden zugutekommen soll.
Was schätzen Sie? Wann wird es wieder einen Fasching in Stadtsteinach geben?
Hansi Hümmer: Wir bauen darauf, dass es am 11. 11. wieder losgeht. Ich hoffe auch, dass die Regierung an den Lockerungen ab März festhält. Aber die drehen sich wie der Wind. Wenn wir am 11. 11. starten wollen, müssen wir Ende März loslegen, vor allem das Nähteam für die Kostüme. Auch das Training für die Garden muss dann beginnen.
Wie wirkt sich die Faschingsflaute auf die Vereinsfinanzen aus?
Wir haben laufende Ausgaben in Höhe von 10 000 Euro im Jahr - für die Miete des ehemaligen Schlecker, für Heizung usw. In den vergangenen zwei Jahren wurden wir von den Banken und dem Rewe gut unterstützt, um die Zeit überbrücken zu können. Außerdem haben wir in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet und hatten ein Polster.
Wie ist die Stimmung bei den Aktiven?
Die Trainerinnen wollen natürlich wissen, wie es weitergeht. Die Mädchen in den Garden verlieren langsam die Motivation und denken darüber nach, sich was anderes zu suchen, zum Beispiel ins Fitnessstudio zu gehen. Hier müssen wir gegensteuern. Andere Vereine haben die gleichen Probleme - und es wird sicher welche geben, bei denen es nach Corona nicht mehr weitergeht.