"Maintal wird versaut": Darum will Rothwind die Umgehung nicht
Autor: Jürgen Gärtner
Rothwind, Mittwoch, 17. April 2019
2011 hat der Gemeinderat die Pläne für den Umgehungsbau noch befürwortet. Damals gab es keinen Gegenwind gegen das Großprojekt. Das hat sich geändert.
Zahlreiche Besucher der Rothwinder Bürgerversammlung machten am Dienstagabend Bürgermeister Robert Bosch (CSU) deutlich, dass sie die geplante Umgehung Mainroth/Rothwind und Fassoldshof nicht wollen. "Diesen großen Widerstand hat es damals nicht gegeben", betonte das Mainleuser Gemeindeoberhaupt.
Fast 50 Personen waren ins Gasthaus Vonbrunn gekommen. Viele schimpften über die geplante Verlegung der B 289 ins Maintal. Während im Nachbardorf Mainroth das Vorhaben vorangetrieben wird, wollen viele Rothwinder und Fassoldshofer den Bau der Umgehung um die Orte nicht.
Die Planungen sind aber schon relativ weit, verdeutlichte der Bürgermeister. Der Bau der Umgehungsstraße befindet sich im vordringlichen Bedarf. Bereits im Sommer soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, sprich die Baugenehmigung eingeholt werden. Dann können auch Einwendungen gegen das Vorhaben vorgebracht werden. Derzeit wird laut Bosch der Natur- und Hochwasserschutz geprüft. Das Projekt genieße laut Straßenbauamt eine hohe Bauwürdigkeit und habe einen hohen Nutzen-/Kostenfaktor.
Laut Bundesverkehrswegeplan entlaste die Umfahrung die Ortschaften und erhöhe die Verkehrssicherheit. Zugleich eröffne sie für die Dörfer eine Entwicklungschance, teilte Bosch weiter mit.
Doch das überzeugte nicht viele Bürger. Hans Somieski wies auf die massiven Auswirkungen auf das Landschaftsbild hin: "Das ganze Maintal wird versaut." Zudem sprach er den Hochwasserschutz an: "Wo soll das ganze Wasser hin?" Die Straße verringere die Überschwemmungsflächen, "irgendwann säuft die Mühle ab".
Daniela Weiß konnte mit Blick auf das gestiegene Umweltbewusstsein nicht verstehen, "dass alle was für den Umweltschutz tun - und hier pflastern sie die Umgehung rein". In ein Gebiet, in dem der Mainradweg verlaufe und viele Radler unterwegs seien. "Es wurden noch nie Alternativen ausprobiert", sagte sie.
Auch Günther Spindler wehrte sich gegen das Bauprojekt: "Dann ist der Freizeitwert weg und das Maintal passé." Er wollte von Bürgermeister Bosch wissen, wie der Markt zu dem Vorhaben stehe. "Wir werden uns positionieren, wenn wir die Pläne kennen", erklärte Bosch. Er verwies darauf, dass das in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung erfolgen werde.