In zwei Jahren sollen die Bewohner in das Wohnstift in der Tilsiter Straße umziehen. Dort wurde gerade mit einem Neubau begonnen.
Die Nachricht machte in Kulmbach schnell die Runde: Die Diakonie gibt den "Mainpark" auf. Steht die weitläufige Anlage zwischen Schwedensteg und Grünzug bald leer?
Diese Sorge zumindest ist unbegründet: Geschlossen werden lediglich das Pflegeheim und die Sozialstation. Die Wohnungen bleiben vom Beschluss des Diakonie-Verbundes Kulmbach unberührt. Und für einige Zeit bleibt ohnehin noch alles, wie es ist. Der Umzug ist erst für 2023 geplant.
Die Vorbereitungen laufen allerdings. In der Tilsiter Straße wird derzeit der Ostflügel des evangelischen Wohnstiftes abgebrochen. Der war nach 40 Jahren marode, nicht mehr sanierungsfähig und entsprach nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben, sagt Karl-Heinz Kuch, Geschäftsführer der Diakonie. Schon vor einigen Jahren hatte man die Bewohner jener Zimmer umgesiedelt in das neu errichtete Mainleuser Stift.
Bis die Finanzierung gesichert war, dauerte es einige Zeit. Nun aber kann gebaut werden: In der Tilsiter Straße entstehen 44 neue Pflegeplätze. Nach der Fertigstellung ziehen die "Mainpark"-Bewohner um. 164 Pflegeplätze bietet die Diakonie dann in Mainleus und Kulmbach insgesamt an - nur unwesentlich weniger als bisher.
Warum zieht man sich aus dem "Mainpark" zurück? Auch dort gibt es mittlerweile Sanierungsbedarf, sagt Kuch. Einige Zimmer entsprächen auch dort nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Und vor allem: Es fehlt an Personal. Mit der Einführung der sogenannten generalistischen Ausbildung könnte sich das Problem noch verschärfen, fürchtet Kuch. Engpässe seien in einer einzigen Einrichtung leichter zu handhaben als an zwei verschiedenen Standorten.
Personal fehlt überall
Auch wenn es mit dem Umzug noch etwas dauert: Die Bewohner machen sich so ihre Gedanken. Sie hoffe, dort ebenso gut betreut zu werden wie im "Mainpark", sagt Margareta Egginger, und eine andere langjährige Bewohnerin meint, es wäre schön, wenn sie sich auch im neuen Heim ein Zimmer mit ihrer bisherigen Mitbewohnerin teilen könnte. Aber beide sehen es gelassen: "Wer weiß, ob wir dann überhaupt noch leben..."
Mit ihren Personalproblemen steht die Diakonie nicht alleine da. Auch andere Träger von Altenpflege klagen. "Generell haben wir in der stationären Altenhilfe über alle Träger hinweg personelle Herausforderungen", sagt Jürgen Dippold, der bisherige BRK-Kreisgeschäftsführer. Den Grund dafür sieht er vor allem in den starren Fachkräfteschlüsseln. "Wir müssen ausreichend Personal vorhalten, bekommen aber das Mehr nicht vergütet. Sofern die Fachkraftschlüssel unterschritten werden, dürfen wir nicht mehr belegen."