Mainleuser Mobilfunkkonzept: Alles nicht so einfach
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 04. Juni 2019
Nach den Diskussionen um die Errichtung eines Handymasts in Schwarzach gab es Forderungen nach einem Konzept für weitere Anlagen. Doch das kommt nicht.
Nach dem Vortrag von Professor Matthias Wuschek von der Technischen Hochschule Deggendorf gab es vor allem bei der ABL-Fraktion lange Gesichter. Denn die Kommunalpolitiker mussten in der dreistündigen Gemeinderatssitzung am Montagabend einsehen, dass ihr beantragtes Mobilfunkversorgungskonzept für das Mainleuser Gemeindegebiet wohl keinen Sinn macht.
Der aus Kulmbach stammende Wuschek ist ein Experte für die Messung und Berechnung von elektromagnetischen Feldern in der Umgebung von Funksendern und Sachverständiger für elektromagnetische Umweltverträglichkeit.
Ihm ist die Forderung nach einem Standortkonzept für Mobilfunkanlagen - wie in Mainleus von der ABL und der Schwarzacher Initiative "Mensch und Mobilfunk" beantragt - nicht neu. "Kommunen versuchen, mit der teuren Erstellung von Standortkonzepten durch externe Gutachter die Diskussion um Standorte zu versachlichen und eine Entschärfung von Streitfällen um Anlagenstandorte zu erreichen." Mit dem Ziel, die Immissionen der Funkmasten zu minimieren.
Allerdings würden dabei nicht die Immissionen der Handys berücksichtigt. Und darin sehe die seriöse Wissenschaft sogar die eigentliche Gefährdung.
Um die Strahlung durch Mobilfunkmasten zu verringern, gibt es laut Wuschek zwei Möglichkeiten:
1. Ein Standort im Außenbereich. Der sorge zwar für weniger Immissionen im Ort, aber die Handys würden dafür stärker strahlen, weil der Empfang schlechter sei.
2. Hohe Standorte (Masten oder auf Gebäuden). Die würden zwar bedrohlicher wirken, aber hätten den Vorteil von verringerten Immissionen in die Umgebung, von besten Verbindungen und damit kleineren Sendeleistungen der Handys.