Mainleus: Wirkt sich eine neue Brücke auf das Hochwasser aus?
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 03. Dezember 2019
Die alte Brücke in den Mainleuser Ortsteil Ziegelhütte wird erneuert. Aber das könnte Folgen für andere Dörfer haben.
An einem ließ Walter Hauner vom Büro BaurConsult keinen Zweifel: "Die Brücke über den Zentbach befindet sich in einem nicht ausreichenden bis ungenügendem Zustand. Es gibt Rissbildungen an der Ufermauer und Abplatzungen im Überbau und bei den Gesimsen - eine Sanierung oder ein Neubau ist nötig." Welche Möglichkeiten es gibt, stellte er den Mainleuser Gemeinderäten in der Sitzung am Montagabend vor.
Drei Varianten
Eine Sanierung des Bauwerks, das in den Ortsteil Ziegelhütte führt, kostet dem Fachmann zufolge bei einer Bauzeit von drei Monaten 100 000 Euro. Ein herkömmlicher Neubau (Bauzeit vier bis sechs Monate) verschlinge 200 000 Euro, ein Fertigteilbauwerk (Bauzeit 1,5 bis 2 Monate) 140 000 Euro.
Alle drei Varianten müsste die Gemeinde Mainleus ohne Förderung bezahlen. Und das käme unterm Strich sogar günstiger. Denn die öffentlichen Mittel seien an bestimmte Bedingungen gebunden - den Bau eines Gehwegs, eine Fahrbahnbreite von mindestens 5,50 Meter. Und das koste mehr als ein kleineres Bauwerk in Eigenregie, so Hauner. Das Fertigteilbauwerk könnte bereits August/September 2020 gebaut werden.
Abflussmenge ist entscheidend
Das beschloss der Gemeinderat auch so. Allerdings soll noch mit dem Wasserwirtschaftsamt Hof geklärt werden, wie groß der Abflussquerschnitt der Brücke sein soll. Denn das könnte Auswirkungen auf die Hochwassersituation in Schwarzach/Schmeilsdorf haben. Je größer der Durchfluss, desto schneller könne das Wasser nach Schwarzach/Schmeilsdorf strömen.
Wie wichtig dieses Thema ist, verdeutlichte Günther Stenglein (FW), der an das Hochwasser im Jahr 2006 erinnerte und damit eine längere Diskussion anstieß.
Direkt betroffen von dem Vorhaben ist Erich Schiffelholz (Alternative Bürgerliste), der in Ziegelhütte wohnt. Er schlug vor, eine sumpfige Wiese in der Nähe als Retentionsfläche zu nutzen und das Wasser gezielt dort hinzuleiten. Außerdem könne man den Straßenkörper, der zur Brücke führt, etwas anheben, um so das Wasser zurückzuhalten.
Dann die Kreisstraße betroffen?
Doch das könnte dazu führen, dass das Wasser, das aus Richtung Schimmendorf/Danndorf kommt, dann auf die vorbeiführende Kreisstraße läuft, gab Hauner zu bedenken. Er werde sich beim Wasserwirtschaftsamt dazu erkundigen.