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Mainleus: Wer wird die Nummer 7?


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Dienstag, 01. März 2016

Seit 1923 leiteten erst sechs Männer die Geschicke von Mainleus. Am 10. April wird der nächste Bürgermeister gekürt. Ein Blick in die Chronik.
Wer zieht als nächster Bürgermeister ins das Mainleuser Rathaus ein? Foto: Jürgen Gärtner


Am 10. April wird in Mainleus ein neuer Bürgermeister gewählt. Und wenn er in der Tradition seiner Vorgänger bleibt, wird er zwölf oder mehr Jahre die Geschicke der Gemeinde leiten. Denn ein Blick in die Chronik des Marktes offenbart, dass die Bürgermeister der vergangenen knapp 100 Jahre in der Regel ihre Ämter für eine lange Zeit bekleidet haben.

Es sind nur sechs Bürgermeister, die seit 1923 die Geschicke der Ortschaft lenkten. Peter Beck stand von 1923 bis 1945 an der Spitze der Gemeinde, gefolgt von Wolfgang Gack, der als einziger nur eine kurze Zeit das Amt inne hatte: von 1945 bis 1949. Heinrich Schneider folgte ihm nach und war 22 Jahre im Amt, ehe er das Zepter an Heinz Hugel (1972 bis 1990) weiter reichte. Dann wurde Werner Grampp gewählt, der 2004 verstarb. Ihm folgte der amtierende Bürgermeister Dieter Adam.

Jeder Bürgermeister hatte dabei seine Herausforderungen zu meistern: So setzte nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von fast 800 Heimatvertriebenen in Mainleus und Umgebung eine neue Siedlungstätigkeit ein.

1972 war die große Gebietsreform: Damals wurden Bechtelsreuth, Krötennest, Wüstenbuchau, Buchau, Wernstein und Willmersreuth sowie Dörfles, Motschenbach, Pöhl und Wüstendorf eingemeindet, in den folgenden Jahren kamen bis 1978 Veitlahm und Proß, Eichberg, Fassoldshof, Rothwind und Schwarzholz, Danndorf, Schimmendorf sowie Schwarzach-Schmeilsdorf dazu.

1991/92 fand die Erweiterung und Neugestaltung des Rathauses statt, nachdem das bisherige "Haus der Gemeinde" aus dem Jahre 1934 für die Aufgaben der neu gegliederten Gemeinde Mainleus zu klein geworden war.
Sieben zweistöckige Holzhäuser wurden 1993 als Übergangswohnheime für etwa 160 Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR konzipiert, im Jahr 2000 gingen sie in das Eigentum des Marktes über. Seitdem stehen sie als Mietwohnungen zur Verfügung.

Erwähnenswert ist auch die Generalsanierung des Fritz-Hornschuch-Bades, das aus dem Jahr 1935 stammt. Für 8,8 Millionen Mark wurde das Freibad 1997 auf den neusten Stand gebracht. Ergänzt wurde die Maßnahme durch den Bau der Sommerhalle.

Ein großer Wunsch der Mainleuser ging im Jahr 2000 in Erfüllung: die Erhebung zur Marktgemeinde.In den vergangenen zwölf Jahren unter der Ägide von Dieter Adam fanden große Investitionen in die Infrastruktur statt (Kanal und Wasser). Auch wurde das Baugebiet Rothe Kelter II erschlossen.

Und viele Projekte, die unter seiner Leitung angeschoben wurden, werden auch seinen Nachfolger beschäftigen: die Windkraftanlage bei Schimmendorf, die Sanierung des Ensembles Hornschuchshausen, der Bau eines Seniorenheims. Und nicht zu vergessen die Neugestaltung des Ortskerns mit dem ehemaligen Spinnerei-Gelände.

Es gibt also viel zu tun für den neuen Bürgermeister - egal, ob er Robert Bosch (CSU), Jürgen Karg (SPD) oder Günther Stenglein (FW) heißt.


Podiumsdiskussion

Am 17. März treffen die drei Bürgermeister-Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion aufeinander, zu der die Bayerische Rundschau in die Mainleuser Sommerhalle einlädt. Beginn ist 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei