Mainleus-Mitte: Trotz Ampel hat's gekracht
Autor: Stephan Tiroch
Mainleus, Dienstag, 19. Dezember 2017
Auf der neuen Kreuzung der B 289 ereignete sich Dienstagfrüh der erste Unfall. Anwohner sagen: Rote Ampel wird ignoriert.
Wer gehofft hatte, dass durch die neue Ampel auf der Kreuzung Mainleus-Mitte nichts mehr passiert, wurde am Dienstagfrüh eines Besseren belehrt: Um 7.45 Uhr hat's dort gekracht und die Polizei musste erstmals anrücken, seit die neue Ampel steht.
Beide hatten Grün
Um diese Zeit rollt der Berufsverkehr auf der B 289. Die Autos auf der Bundesstraße hatten Rot. Grün zeigte die Ampel für den kreuzenden Verkehr. Ein Autofahrer, der von Wernstein kam, wollte nach links in Richtung Kulmbach abbiegen. Dabei missachtete der 18-Jährige mit seinem VW-Bus die Vorfahrt eines entgegenkommenden VW-Polo, der die Kreuzung geradeaus überqueren wollte.Bei dem Zusammenstoß wurde der 40-jährige Polo-Fahrer leicht verletzt. Der Unfallverursacher blieb unverletzt. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf 8000 Euro. Gegen den Fahranfänger wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Laut Polizei konnte der Verkehr wechselseitig die Kreuzung passieren. Es sei zu keinen größeren Behinderungen gekommen.
Derweil gehen in Mainleus die Diskussionen weiter. Gegensätzliche Meinungen prallen aufeinander, und der Verkehrsknoten kommt nicht aus den Schlagzeilen raus.
Auch Kreisverkehr gefordert
Die Ampel ist nach dem tödlichen Unfall im Mai 2016, als ein Motorradfahrer (79) starb, vehement gefordert worden. Tote dürfe es hier nicht mehr geben, hieß es. Außerdem wurde angeführt, dass sich viele Autofahrer an der Kreuzung Mainleus-Mitte unsicher fühlen. Andere Stimmen plädierten für den Bau eines Kreisverkehrs. Dagegen wandte das Staatliche Bauamt Bayreuth ein, dass die Topographie - mit dem Anstieg der Straße nach Wernstein - für einen Kreisel ungeeignet sei. Im Februar entschied die Verkehrsbehörde am Landratsamt Kulmbach in Abstimmung mit der Gemeinde Mainleus und dem Staatlichen Bauamt, die Ampel zu bauen. Vor sechs Wochen ging die neue Lichtzeichenanlage in Betrieb.