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Mainleus: Landratsamt weist Vorwürfe zurück


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Donnerstag, 12. Oktober 2017

Das Landratsamt weist die Vorwürfe zurück, die Mainleuser Geschäftsleute wegen der Großbaustelle Mainbrücke Mainleus erhoben haben.
Die Mainbrücke Mainleus wird saniert.Jürgen Gärtner


Vor allem eine Behauptung wurmt die Verantwortlichen (geschäftsführender Beamter Rüdiger Köhler, Kreisbaumeister Andreas Schülein, der Leiter der Tiefbauabteilung, Thomas Hörl, und Marc Gläser vom Planungsbüro IBP), die sich am Donnerstagnachmittag auf der Baustelle trafen: dass die Arbeiten nicht rechtzeitig bekanntgegeben wurden.
"Zum ersten Mal wurde das Thema am 3. April öffentlich im Gemeinderat behandelt", stellt geschäftsführender Beamter Rüdiger Köhler fest. Drei Monate vor Eröffnung der Baustelle am 24. Juli sei damit bekannt gewesen, dass die Brücke noch in diesem Jahr saniert werden soll. Die offizielle Information des Landratsamts, das für das Bauwerk im Zuge der Kreisstraße KU 6 verantwortlich ist, sei am 12. Juni erfolgt.
"Wir haben damit zu einem Zeitpunkt über das Vorhaben informiert, an dem noch nicht einmal die Vergabe der Arbeiten erfolgt war." Das sei erst in einer Sitzung des Bauausschusses am 29. Juni geschehen. Damit begegnet er dem Vorwurf der Inhaberin der Willmersreuther Gaststätte "Zur Linde", Brigitte Schelhorn, erst vier Wochen vor Sanierungsbeginn von der Baustelle erfahren zu haben.
Nach dem 12. Juni habe es sogar einen Anruf aus der Gaststätte, zu der auch ein Hotel gehört, im Landratsamt gegeben. Mit der Bitte, auf die Übernachtungsmöglichkeiten hinzuweisen, sollte eine auswärtige Firma den Zuschlag für die Arbeiten erhalten. Dass mit der Ebensfelder Baugesellschaft Raab ein Unternehmen aus der Region zum Zuge kommen sollte, war damals noch nicht bekannt.
Dass ein genauer Bauzeitenplan auch erst nach Vergabe der Arbeiten und einer Rücksprache mit der Firma erstellt werden kann, sollte ebenfalls klar sein, betont Köhler, der zugleich darauf verweist, dass vom Anfang an von einer dreimonatigen Bauzeit ausgegangen wurde.
Nachdem im Zuge der Arbeiten laut Kreisbaumeister Schülein auch noch "eklatante Schäden" an den Gehwegen entdeckt wurden, war nicht klar, in welchen Umfang die Arbeiten ausgedehnt werden müssen. Das wurde innerhalb einer Woche überprüft, diskutiert und entschieden.
Innerhalb dieser Woche sei es dann der Fall gewesen, dass nur zwei Bauarbeiter auf der Brücke tätig waren. Ansonsten waren es im Schnitt immer vier, betont Köhler und entkräftet damit den zweiten Vorwurf von Apotheker Claus Frank, der Zweifel geäußert hatte, an der Brücke werden nicht mit Hochdruck gearbeitet. "Manchmal waren die Arbeiter auch unter der Brücke zugange und von oben aus nicht zu sehen", ergänzt Köhler.
Nachdem mit der Sperrung der Bundesstraße 289 und der damit verbundenen Umleitung durch Mainleus derzeit noch eine weitere Baustelle den Markt belaste, habe die Brückenbaustelle sogar einen positiven Nebeneffekt: "Die 3200 Fahrzeuge, die sonst jeden Tag von dort kommen, fließen nicht noch zusätzlich in den Umleitungsverkehr mit ein."
Mittlerweile haben die Verantwortlichen auch einen genaueren Termin für die Freigabe der Brücke ins Auge gefasst: die 46. Kalenderwoche (13. bis 17. November). Bis dahin sollen die Schalungen abgebaut, die Abdichtung erfolgt sowie die Schutz- und Deckschicht aufgebracht sein. Dann fehlen nur noch Beleuchtung und Geländer. "Letztere sind für die Verkehrsfreigabe entscheidend", so Köhler, der abschließend darauf hinweist, dass man mit der Ebensfelder Firma Raab sehr zufrieden und immer von einer Bauzeit bis Ende Oktober ausgegangen sei. "Und da waren die Mehrarbeiten noch gar nicht dabei."