Mainleus: Keine Einigung im Parkplatzstreit
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Freitag, 19. Juni 2015
Inzwischen hat sich auch Landrat Söllner in die Diskussion um den katholischen Kindergarten in Mainleus eingeschaltet. Doch ein Kompromiss ist anscheinend noch in weiter Ferne.
"Es muss eine Lösung geben, mit der alle leben können." In den Parkplatzstreit beim katholischen Kindergarten "Schutzengelheim" hat sich nun Landrat Klaus Peter Söllner (FW) eingeschaltet und präsentiert eine Alternative, die das Landratsamt zusammen mit Kreisbrandrat und Bürgermeister erarbeitet hat. Doch der Vorschlag stößt beim Geschäftsführer des Zentrums für Kinder und Familie, Michael Seck, nicht auf Zustimmung.
In der Einrichtung und bei den Eltern gibt es seit Wochen Diskussionen um ein Halteverbot für eine Feuerwehrzufahrt. Vor allem zu den Stoßzeiten morgens und mittags, wenn die Kinder gebracht beziehungsweise geholt werden, sei das Halteverbot nur wenig praktikabel, sagen die Kritiker
Feuerschutz gewährleisten
"Der Feuerschutz muss gewährleistet sein", betont Landrat Söllner und stellt sich hinter Kreisbrandrat Stefan
Von der Abzweigung Steinweg bis zur Einfahrt hinter den Kindergarten soll eine Kurzzeit-Parkzone (15 Minuten) eingeführt werden. Dann gilt ein knapp 40 Meter langes Halteverbot bis zur Parkbucht vor der Einrichtung. Davon war schon ein Teil wegen des Hydranten fürs Parken verboten (abgesenkter Bordstein). In der Parkbucht darf dann wieder 15 Minuten geparkt werden. Unbegrenztes Parken ist dann in der Wolfgang-Gack-Straße gestattet.
Kreisbrandrat im Urlaub
"Damit sollten die Belange von Eltern und Feuerschutz in Einklang zu bringen sein", ist der Landrat überzeugt. Im Ernstfall müssten Feuerwehrzufahrt, Aufstell- und Bewegungsflächen für die Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. "Die Frage muss schon erlaubt sein, wo die Fahrzeuge hin sollen", betont Söllner. Wenn Kreisbrandrat Härtlein wieder aus dem Urlaub zurück sei, könnte die Regelung so umgesetzt werden.
"Es sind maximal 80 Meter zu laufen", ergänzt Kathrin Limmer von der Abteilung öffentliche Sicherheit am Landratsamt. Sie sei auch bereit, die Regelung den Eltern bei einem Treffen zu vermitteln.
Bürgermeister Dieter Adam (FW) ist mit der Lösung ebenso einverstanden. "Der Bereich vor dem Hydranten muss ohnehin freigehalten werden. Es geht damit letztlich um ein Halteverbot von 20 Metern zusätzlich."
Jeder Stellplatz zählt
Das Bemühen des Landratsamts weiß Einrichtungsleiter Michael Seck durchaus zu schätzen. "Schließlich geht es um das Wohl und die Sicherheit der Kinder." Allerdings kann er sich mit dem Vorschlag nicht anfreunden. Denn so würden mindestens drei Parkplätze verloren gehen. "In der Stoßzeit zwischen 7.30 und 8.30 Uhr zählt jeder Stellplatz." Etwa 110 Kinder würden in diesem Zeitraum mit dem Auto gebracht.
Vom Steinweg bis zum normalen Kindergarteneingang seien es rund 110 Meter, bis zur Krippe etwa 180 Meter, so Seck. "Familienfreundlichkeit sieht anders aus", lautet sein Fazit.
Er moniert zudem, dass es bislang noch keine überprüfbare Stellungnahmen zu den von Kreisbrandrat Stefan Härtlein geforderten Maßnahmen gegeben habe. "Denn Auflagen sollten auch nachvollziehbar sein."
Sein Wunsch wäre es, einen gemeinsamen Termin für "eine ordentliche Beurteilung der Situation" mit dem Kreisbrandrat zu finden. Das letzte Treffen habe im Juni 2014 stattgefunden. Seitdem gab es fünf weitere Termine - immer ohne Härtlein.
Am liebsten wäre es ihm ohnehin, wenn ein Vorschlag von Bürgermeister Adam vom April zum Tragen komme: Im gesamten Bereich um den Kindergarten eine Kurzparkzone einzurichten. Hier habe das Landratsamt seinerzeit sogar schon mündlich zugestimmt.