Mainleus: Kauf der Spinnerei rückt näher
Autor: Alexander Hartmann
Mainleus, Dienstag, 18. Oktober 2016
Mainleus will die Industriebrache revitalisieren. Über den Erwerb einer zehn Hektar großen Fläche hat der Gemeinderat aber noch nicht abgestimmt.
Die Revitalisierung des Spinnerei-Areals, der riesigen Industriebrache im Ortskern, könnte für Mainleus der große Wurf werden. Ein mögliches Nutzungskonzept wurde bereits erarbeitet - von Veranstaltungsräumen für Konzerte und Kunstausstellungen ist ebenso die Rede wie von einem CO 2 -neutralen Gewerbegebiet, Wohnflächen, Gastronomie-Objekten und einer Tiefgarage.
In Auftrag gegeben hat die Konzept-Erarbeitung der Eigentümer des 14 Hektar großen Areals, die Mainleus Invest GmbH, die die städtebauliche Entwicklung gemeinsam mit dem Markt vorantreiben will, wie Geschäftsführer Sebastian Türk gegenüber der BR betont.
Es ist ein Projekt, das wohl nur mit staatlichen Fördermitteln in Angriff genommen werden kann.
Eine Förderung beantragen kann nur die Kommune, die dafür Eigentümer sein muss.
Der Besitzerwechsel stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Über den Kauf einer zehn Hektar großen Teilfläche wurde im Gremium ausführlich beraten, es wurde aber nicht darüber abgestimmt. "Wir wollen das Großprojekt mit einer möglichst breiten Mehrheit auf den Weg bringen", sagt Bürgermeister Robert Bosch (CSU) im Nachgang zur nichtöffentlichen Sitzung und lässt damit durchblicken, dass es wohl doch noch Skeptiker gibt.
Wie Bosch mitteilt, sollen bei einer Fahrt nach München noch einmal alle Projekt- und Fördermöglichkeiten ausgelotet werden. "Das haben wir mit den Fraktionsvorsitzenden vereinbart." Der Bürgermeister hofft, dass über den Kauf dann noch 2016 abgestimmt werden kann.
"Mit Mann und Maus"
Dass die CSU "mit Mann und Maus" hinter dem Spinnerei-Projekt steht, stellt Fraktionssprecher Siegfried Escher fest. "Ich sehe darin die einzige Möglichkeit, den Markt weiterzuentwickeln." Da die Revitalisierung nur mit staatlichen Geldern in Angriff genommen werden könne, sei es logisch, dass vorab alle Fördertöpfe abgeklopft werden müssen. Den Kaufpreis für die zehn Hektar große Fläche, über den Stillschweigen vereinbart worden ist, könne der Markt nicht aus der Portokasse begleichen.
Das Geld wäre mit Blick auf die immense Bedeutung des Projekts aber überaus sinnvoll investiert, so der CSU-Sprecher.Michael Marx von der SPD macht keinen Hehl daraus, dass es unter seinen Fraktionskollegen noch Bedenken gibt. "Sollte sich bei der Fahrt nach München aber das bestätigen, was uns der Bürgermeister gesagt hat, dann kann ich mir vorstellen, dass das nächste Mal eine relativ große Mehrheit dem Kauf zustimmt."
"Wir sind stolz darauf, dass wir die Weichen für ein Projekt für die nächsten Generationen stellen können", betont Günther Stenglein von den Freien Wählern. Es sei ein Projekt, das mit Bürgerbeteiligung und über einen Architektenwettbewerb vorangetrieben würde. Auch seine Fraktion sehe noch Informationsbedarf. Stenglein begrüßt die Fahrt nach München, bei der im Gespräch mit den zuständigen Stellen offene Fragen geklärt werden könnten.
Dass auch die ABL dem Spinnerei-Projekt aufgeschlossen gegenübersteht, macht Erich Schiffelholz deutlich. "Es fehlen aber noch Grundinformationen, die wir benötigen, um dem Kauf mit gutem Gewissen zustimmen zu können." Auch wenn es Risiken gebe - "wir würden wohl eine riesige Entwicklungschance für Mainleus verpassen, wenn wir nicht zugreifen."