Mainleus: Der Behördenfunkmast ist vom Tisch - vorerst
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 06. August 2019
Beim Mainleuser Ortsteil Eichberg sollte eine Sendeanlage für Einsatz- und Rettungskräfte errichtet werden. Doch dagegen wehrten sich viele Bürger.
Die Abgesandten des bayerischen Landeskriminalamts, Erich Breu und Thomas Gumpp, hatten keinen leichten Stand am Montagabend in der Aula der Grund- und Mittelschule in Mainleus: Sie waren gekommen, um über den Ausbau des sogenannten Behördenfunks (BOS) zu informieren und standen rund 100 Besuchern gegenüber, von denen viele das Vorhaben kritisch sahen.
Grund der Veranstaltung war die geplante Errichtung eines Sendemastes bei Eichberg. Die Anlage sollte installiert werden, um einen "weißen Fleck" zu schließen und damit den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen im Ernstfall eine reibungslose Kommunikation per Digitalfunk zu ermöglichen. Doch seit dem Streit um den Mobilfunkmast in Schwarzach ist das Thema Strahlung in einigen Teilen des Marktes ein heißes Eisen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Aufgrund des großen Widerstands wurde der Antrag auf Bau des Funkmasts wieder zurückgezogen.
Planung beginnt von neuem
Damit ist das Thema aber nicht erledigt. Laut den LKA-Mitarbeitern beginnen die Planungen nun wieder von neuem. Bürgermeister Robert Bosch (CSU) machte deutlich, dass der Wunsch des Freistaats nach wie vor vorhanden ist, die Funklücke zu schließen.
Thomas Gumpp verwies auf mittlerweile 880 errichtete Anlagen dieser Art in Bayern und stellte klar, dass die Standortsuche kein geheimer Prozess sei. Das LKA verfolge auch keine wirtschaftlichen Interessen. Es gehe darum, den Rettungskräften eine abhörsichere und einwandfreie Kommunikation zu ermöglichen. Er verdeutlichte zudem, dass der BOS in Katastrophenfällen oft das einzige Kommunikationsmittel sei, das dann noch funktioniere.
Sein Kollege Erich Breu ergänzte, dass es Meldungen von Feuerwehrkräften über Gesprächsabbrüche beziehungsweise eine schlechte Sprachqualität per Funk gegeben habe. "Mit dem Mast bei Eichberg hätten wir alle Probleme bereinigt", stellte er fest und betonte zugleich, dass man immer versuche, die Anlagen möglichst weit weg von der Wohnbebauung zu errichten.
Warum man von der Wohnbebauung weggehe, wollte in der anschließenden Aussprache Peter Schütz wissen. "Wir kennen die Vorurteile gegen solche Anlagen", antwortete Breu, der zugleich aber betonte: "Wir werden nicht an einem Standort bauen, der die Anforderungen nicht erfüllt."